Sonstige Krankheiten


Alle hier aufgeführten Krankheiten sind auf Viren, Bakterien oder Haltungsfehler zurückzuführen und für deren Ursache ist zu 90% der Mensch verantwortlich. Die Erkrankungen findet ihr nach ABC sortiert und ganz unten die eher harmlosen "Krankheiten".


Abszesse:

Durch Hautverletzungen können Keime ins Gewebe eindringen. Wenn die Verletzung abheilt, bildet sich aus den Keimen ein Abszess. Bei Reptilien ist das Eiter nicht flüssig, sondern verkapselt sich als wachsartige, grießelige Substanz im Gewebe. Die Eiterkapsel wächst mit der Zeit und das Gewebe drum herum zeigt dies als Beule.

Behandlung:

- Operative Entfernung des Abszesses, bevor dieser das Tier beeinträchtigt oder schädigt.



Atemwegsinfekt/ Lungenentzündung:
Atemwegsinfekte werden in der Regel durch Viren ausgelöst. Zugluft und zu kühle oder feuchte Haltung, begünstigen einen Infekt. Reptilien können mangels Zwerchfell den gebildeten Schleim nicht abhusten, weshalb Infekte oft in Lungenentzündungen enden. Erkennen kann man Infekte durch Schleimabsonderung aus den Atemwegen, Atemgeräusche, Appetitlosigkeit, leicht geöffnetes Maul und beschleunigte Atmung.


Behandlung:

- Tierarzt aufsuchen denn bei Lungenentzündung hilft nur Antibiotikagabe.
- Quarantänehaltung
- Stress vermeiden
- Erhöhung der Luftfeuchte
- Zugluft vermeiden aber für gute Belüftung sorgen
- Vitamine A, C und D zuführen
- Anreicherung der Luft für max 15 Min. mit Salz über einen UV- Nebler. (Tier dazu in eine Box setzen und die Luft dort einleiten).
- Bitte KEINE ätherischen Öle verwenden!

 


Augenerkrankung/ Bindehautentzündung:
Bindehautentzündung kann durch Zugluft, verschleppte Erkältung, Stress, Staub-/ oder Sandpartikel, zu starke UV- Bestrahlung, Vitamin A- Mangel entstehen. Sie zeigt sich durch gerötete Bindehaut, Augenausfluss, verklebte oder geschwollene Augen und es ist oft nur ein Auge betroffen bevor sich das Zweite ansteckt. Betroffene Tiere meiden helles Licht und haben Probleme beim Futterfang.


Behandlung:
- Euphrasia-Tropfen 2x täglich. Alternativ das Tier mit einer 1 %igen Kochsalzlösung besprühen, der Ringelblumen Essenz zugesetzt wurde.
- Erhöhung der Luftfeuchtigkeit durch Sprühen von Wasser
- Tierarzt aufsuchen und ggf. Fremdkörper entfernen lassen. Eventuell steckt auch ein Infekt dahinter der mit Antibiotika behandelt werden muss.


Darmvorfall:
Darmvorfälle haben Reptilien hauptsächlich, wenn sie an einer massiven Parasiteninfektion, Durchfall oder Verstopfung leiden, aber es kann auch eine chronische
 Bindegewebsschwäche vorliegen. Bei einem Darmvorfall stülpt sich der Darm direkt am After nach außen und wird unbehandelt abtrocknen und schließlich absterben.

Behandlung:
- Tier sofort separat auf feuchtes Zewa setzen und den herausstehenden Darm wenn nötig von Schmutz befreien.
- Darmstück mit kaltem Wasser kühlen und das Tier 90 Minuten in einer Zuckerlösung baden. Er könnte sich dadurch zurückziehen.

- So schnell als möglich den Tierarzt aufsuchen, dieser wird den Darm mittels Wattestäbchen und Gleitgel wieder nach innen massieren.


Durchfall:

Die Gründe für Durchfall könnten unterschiedlicher nicht sein. Im günstigsten Fall ist es nur eine Magenverstimmung durch z.B. falsche Ernährung oder Stress. Diese vergeht von selbst nach ein paar Tagen. Im schlimmsten Fall ist es ein Hinweis auf eine Infektion. Das Tier braucht in dieser Zeit verstärkt Mineralstoffe und Flüssigkeit, um den Verlust dieser Stoffe auszugleichen. Hält der Durchfall an, gilt es die Ursache zu finden.


Behandlung:
- Kein Futter, vermehrte Flüssigkeitsgabe, BeneBac zur Unterstützung des Magen-/ Darm- Gleichgewichtes geben.
- Tierarzt aufsuchen und frische Kotproben abgeben oder einsenden.

Wird die Ursache gefunden, muss demensprechend mit Medikamenten behandelt und ggf. das Terrarium entsorgt oder gereinigt werden.
Bei Parasitenbefall könnt ihr die Vorgehensweise HIER nachlesen.


Erbrechen:

Das Erbrechen halb verdauter Nahrung muss nicht unbedingt heißen, das das Tier krank ist. Manchmal neigen Leopardgeckos dazu sich zu überfressen und geben einen Teil der letzten Mahlzeit wieder von sich. Durch zu kalte Haltung kann die Verdauung ebenfalls gestört werden und es kommt vermehrt zu Erbrechen. Kommt dies öfter vor und stimmen die Temperaturen, liegt eine Erkrankung vor, die der Tierarzt untersuchen muss. Frisch Erbrochenes kann man relativ gut auf Krankheitserreger und Parasiten untersuchen.

Behandlung:
- Kein Futter, vermehrte Flüssigkeitsgabe
- Tierarzt aufsuchen und frische Kotproben abgeben oder einsenden.

Wird die Ursache gefunden, muss demensprechend mit Medikamenten behandelt und ggf. das Terrarium entsorgt oder gereinigt werden.
Bei Parasitenbefall könnt ihr die Vorgehensweise HIER nachlesen.


Gicht/ Gelenkprobleme/ Zerrungen/ Entzündungen:
Manchmal tut sich auch ein Kletterkünstler wie der Gecko weh. Schäden an Gelenken, Muskeln, Sehnen usw. entstehen gerne bei Stürzen von Plattformen, Paarungsbissen oder Reibereien, wenn sich ein Tier zu sehr wehrt und das Andere nicht los lässt. Das kann bis hin zu ausgerenkten Gliedmaßen oder Knochenbrüchen führen.
 Betroffene Tiere belasten das schmerzhafte Gliedmaß nicht oder wenig, es ist geschwollen oder wird lahm nachgezogen. Aufgrund Schmerzen wird dann gerne auch Futter verweigert.

Behandlung:
- Leichte Zerrungen behandelt man mit Arnika Salbe
- Schwellungen kann man mit
 Lymphdiaral Salbe behandeln
- Brüche muss unbedingt ein Tierarzt behandeln! (Unter ''K'' wie Knochenbrüche findet ihr mehr dazu)

Gicht bekommen Leopardgeckos durch ständige Überfütterung mit Mehlwürmern in Verbindung mit zu wenig Flüssigkeitsaufnahme und zu trockener Haltung. Der Harnsäurewert im Blut steigt an, es bilden sich Kristalle und diese lagern sich in den Gelenken ab. Dort sorgen sie für Schwellungen und Schmerzen. Langfristig werden die Nieren geschädigt und in Folge auch Leber und Herz. Betroffene Tiere liegen vermehrt im Wasser, haben geschwollene Gelenke welche sie vor Schmerz schonen, sind aggressiv, fressen nichts und liegen viel herum.

Behandlung:
- Vermehrt Flüssigkeit zuführen
- Ernährung umstellen (kein tierisches Eiweiß bzw. Maden und Würmer)
- Gabe von Allopurinol, um damit den Harnsäurespiegel zu senken. Dosierung: 3,75mg auf 50g Tiergewicht
- Nierendurchblutung durch Wärme erhöhen. Handwarme Bäder, Wärmeplätze schaffen.


Häutungsprobleme:

Manchmal klappt diese Häutung nicht so richtig und es bleiben Hautreste an der Schwanzspitze, an den Zehen oder den Augenlidern zurück. Im Normalfall gehen diese Hautreste mit der nächsten Häutung von selbst ab. Sollten Diese jedoch Extremitäten abschnüren, muss man sie unbedingt entfernen, da es sonst zum Verlust der betroffenen Körperteile kommen kann. Die Ursache der Häutungsprobleme liegt in zu geringer Luftfeuchte, fehlende oder trockene Wetbox, ein nicht aufsuchen Dieser, sowie fehlende Abriebmöglichkeiten. Eine zu geringe Haltungstemperatur, Vitamin A- Mangel und Infektionen können auch dazu beitragen.

 

Behandlung:
Am Besten weicht man die Hautreste mit Wasser oder Vaseline ein. Sollte Dies nicht funktionieren, kann man den Gecko in einer Schüssel mit etwas lauwarmen Wasser baden (aber nicht ertränken). Danach zieht man die Hautreste vorsichtig mit einer stumpfen Pinzette ab. Sie sollten ganz leicht abgehen, also bitte nicht zu fest daran ziehen um das Tier nicht zu verletzen. Es wird sich in seiner Lage auch sehr wehren und winden denn die Tiere sind während der Häutung unvorsichtig und fühlen sich bei Handling gestört und wollen vor dem vermeintlichen Fressfeind flüchten.
Kommen Häutungsprobleme bei einem Tier öfter vor, muss der Grund dafür in Erfahrung gebracht werden.


Hemipenisvorfall:
Bei einem Hemipenisvorfall können Männchen nach dem Paarungsakt den Hemipenis nicht mehr einziehen. In Folge wird dieser durch die Hautfalte abgeschnürt, schwillt und trocknet an. Oft wird dieser auch noch durch Kokoshumus und Sand verschmutzt.


Behandlung:
- Tier sofort separat auf feuchtes Zewa setzen und den Hemipenis wenn nötig von Schmutz befreien.
- Hemipenis mit kaltem Wasser kühlen und das Tier 90 Minuten in einer Zuckerlösung baden.
- So schnell als möglich den Tierarzt aufsuchen, dieser wird den Hemipenis mittels Wattestäbchen und Gleitgel wieder nach innen massieren.
- In einigen Fällen hilft nur eine OP, bei der der Hemipenis chirurgisch abgesetzt wird. Folgeerscheinungen sind manchmal ein Vorfall am zweiten Hemipenis oder ein Darmvorfall da sich das Gewebe im entstandenen Hohlraum bewegen kann. Oft hilft dann nur noch eine komplette Kastration.
Solange nur ein Hemipenis entfernt ist, bleibt das Tier potent und kann weiterhin als Zuchmännchen eingesetzt werden.


Hitzschlag:
Leopardgeckos kommen aus Regionen in denen im Sommer über 40 °C herrschen. Sie sind Hitze gewohnt und vermeiden Überhitzung, indem sie sich tagsüber an kühlen Stellen verstecken.

Ohne solche Verstecke und in warmen Dachgeschosswohnungen kann es durchaus sein, dass die Tiere überhitzen, erst recht wenn das Terrarium nicht ausreichend Lüftungsfläche hat und der Spot nicht abgedreht wird.

 

Handelt man hier nicht, erleiden die Tiere einen Hitzschlag und sterben schlimmstenfalls daran. Betroffene Tiere werden unruhig, würgen Nahrung aus, sind benommen, lethargisch, haben Schaum vor dem Maul und Bewegungsstörungen. Um sich zu kühlen legen sie sich in Wasserschalen und suchen schattige Bereiche auf.

Das Tier im Bild starb an Überhitzung auf dem Transportweg in einer viel zu kleinen Styrobox mit 2 Heatpacks.

Behandlung:
- Tier aus der Gefahrenzone nehmen und mit einem feuchten Tuch langsam herunterkühlen. Zu schnelle Abkühlung sorgt für einen Kreislaufschock!
- Zur Kreislaufstabilisierung kann man Effortil-Tropfen oral verabreichen
- Das stabilisierte Tier in handwarmen Wasser baden um für die nötige Flüssigkeitszufuhr zu sorgen.
- Frisches Wasser zur Verfügung stellen

 

Tipps bei zu heißen Räumen:
- Bei Temperaturen über 30 Grad den Spot durch einen mit geringerer Wattzahl ersetzen oder ganz ausschalten.
- Für gute Belüftung des Raumes sorgen ohne Zugluft im Terrarium
- Heimatten-/ und kabel nur mit einem Steuergerät (Thermo Control) betreiben
- Terrarien nicht im Dachgeschoss unterbringen
- PET Flaschen mit kaltem oder gefrorenem Wasser ins Terrarium stellen.

- PC Ventilator im Terrarium anbringen

- Mehr Lüftungsfläche im Terrarium schaffen

- Mobiles Klimagerät kaufen


Knochenbrüche:
Manchmal tut sich auch ein Kletterkünstler wie der Gecko weh. Schäden an Gelenken, Muskeln, Sehnen usw. entstehen gerne bei Stürzen von Plattformen, Paarungsbissen oder Reibereien, wenn sich ein Tier zu sehr wehrt und das Andere nicht los lässt. Das kann bis hin zu ausgerenkten Gliedmaßen oder Knochenbrüchen führen. Betroffene Tiere belasten das schmerzhafte Gliedmaß nicht oder wenig, es ist geschwollen, blutunterlaufen oder wird lahm nachgezogen. Aufgrund Schmerzen wird dann gerne auch Futter verweigert.

Behandlung:
Brüche muss unbedingt ein Tierarzt behandeln!
Passiert dies Abends oder am Wochenende und ist der Bruch offen, kann man ihn mit verdünnter Betaisodona Salbe reinigen und antiseptisch behandeln. Der Tierarzt wird hier ein Antibiotikum verabreichen damit sich nichts infiziert.
Geckos mit Brüchen werden in kleiner Quarantänebox ohne Klettermöglichkeiten gehalten und betroffene Gliedmaßen werden geschient und ruhig gestellt. Dies schafft man mit einem kleinen Verband und einem Stück Aquarienschlauch, welchen man längs aufschlitzt und um den Verband am betroffenen Knochen legt. Manchmal sind Brüche so kompliziert, dass das Gliedmaß an den Körper gebunden werden muss um es ruhig zu stellen.
Leopardgeckosverkraften auch eine Amputation gut sollte diese durchgeführt werden müssen.


Lebererkrankung:
Lebererkrankungen verlaufen lange Zeit symptomlos. Ursache ist eine
Überlastung der Leber durch zu falsche oder zu energiereiche, eiweißreiche Nahrung (Mehlwurmmast), zu häufige Fütterung, nicht durchgeführte Winterruhe eine Medikamentenüberdosierung, die Aufnahme von Giftstoffen, Amöbenbefall oder zu wenig Wärme im Terrarium. Zu dicke Tiere welche hochgemäßtet wurden neigen stark zu Fettleber und Leberschäden.

Anzeichen für Leberschäden sind gelblich, grünlich oder dunkel gefärbter Harn, aufgetriebener Bauch, Verdauungsstörungen, heller, lehmartiger Kot, Appetitlosigkeit, Bewegungsunlust, gelbliche Färbung von Haut und Schleimhaut, insbesondere von Augen und Mundschleimhaut, das Tier kratzt oder scheuert sich an Gegenständen. 

Behandlung:
- Unbedingt Tierarzt aufsuchen, um den Problemen auf den Grund zu gehen
- Tier auf Diät setzen und vermehrt Wasser zuführen
- Flüssigkeits-/ und Elektrolytzufuhr mittels Kochsalzlösung (0,9% NaCl) oder Elektrolytlösungen über das Trinkwasser (z.B. Elotrans).
- Legalon forte zum Schutz der Leberzellen. 1 Tablette in 10ml Wasser auflösen, davon 0,1 ml bei 50g Tiergewicht oral verabreichen.


Legenot:

Von einer Legenot sprechend wir etwa ab der 4-5 Trächtigkeitswoche, wenn das Tier nicht gräbt und aussieht wie im Bild. Die Ursache einer Legenot können parasitäre Erkrankungen sein, fehlende oder falsche Winterruhe, Mangelernährung, falsche Temperaturen, Organerkrankungen, übergroße oder unbefruchtete Eier oder Rangordnungsprobleme bei Gruppenhaltung. Meist wird eine Legenot jedoch durch fehlende Eiablageplätze mit falschem Substrat oder ein Mangel an Calcium und Vitamin D3 während und vor der Trächtigkeit ausgelöst.
Betroffene Weibchen legen aus genannten Gründen die Eier nicht ab weil diese nicht fertig ausgebildet sind. Die Eier wachsen im Bauchraum weiter und verwachsen mit dem umliegenden Gewebe. Währenddessen werden die nächsten Eier ausgebildet. Die Weibchen können aufgrund der Eiergröße irgendwann keine Nahrung mehr aufnehmen und verhungern qualvoll.
Sieht das Weibchen so aus wie im Bild, ist allerhöchste Eisenbahn für einen Tierarztbesuch!

Behandlung:
- für Ablageplätze sorgen, diese umstellen oder anders befüllen (Wetboxen mit diversem Substrat, feuchte Stelle im Sand mit Höhle darauf).
- Erhöhte Calciumzufuhr oral oder als Spritzen unter die Haut mit Calciumgluconat

- Wärme im Terrarium erhöhen

- Tierarzt aufsuchen wenn oben Genanntes nichts hilft. Dieser spritzt ebenfalls zuerst Calciumgluconat, da dies die Wehentätigkeit auslöst. Zeigt dies bei 1-2 Versuchen keine Wirkung, wird Wehenmittel gespritzt, was zügig die Eiablage auslösen sollte. Dies wird ggf. auch 2x durchgeführt. Werden die Eier dadurch nicht gelegt, hilft nur mehr eine operative Entfernung der Eier was ca. 300 Euro an Kosten verursacht.

Achtung! Manchmal häuten sich Weibchen nach dieser OP und die Nähte reißen auf. Das Tier muss danach also unbedingt beobachtet werden.


Magen-/Darminfekt - Gastroenteritis:
Auslöser eines Magen-/ Darminfektes sind Salmonellen, Amöben, Kokzidien, Viren oder Pilze, welche durch die Nahrung, Wasser oder Kot aufgenommen werden. Ein geschwächtes Immunsystem begünstigt die Infektion. Anzeichen sind das Auswürgen von unverdauter Nahrung, stinkender, wässriger, schleimiger, manchmal eitriger oder blutiger Durchfall. Ebenso sind betroffene Tiere appetitlos und haben einen aufgetriebenen Bauch. Betroffene Tiere dehydrieren in Folge dessen und sterben an Organschäden, Wasser-/ und Elektrolytmangel.

Behandlung:
- Quarantäne einleiten
- Tierarzt aufsuchen der ggf. Antibiotika gibt
- BeneBac zur Unterstützung der Darmflora
- Bei Vergiftung oder Medikamentenüberdosis als Ursache A
ktivkohle- Wasser- Lösung oral eingeben. Dosierung: 0,04g Aktivkohle auf 50g Tiergewicht.


Maulfäule - Stomatitis:

Maulfäule entsteht durch das Eindringen von Bakterien in Wunden im Maul der Tiere, welche durch Futterinsekten entstehen können.
Nach anfänglicher Entzündung folgt vermehrter Speichelfluss und ein eitriger Belag auf der Wunde. Die Tiere fressen vor Schmerz nichts mehr und halten ihren Kiefer offen da das zusammenkneifen schmerzt. Unbehandelt führt sie zum Abfaulen des Gewebes und das Tier verhungert qualvoll.

Behandlung:
Abstrich durch den Tierarzt, dessen bakterielle Untersuchung und die Gabe von Antibiotika.


Nekrose/ Absterben von Zehen, Schwanzspitze oder Gliedmaßen:

Ursachen einer Nekrose sind abgeschnürte Gliedmaßen durch Häutungsprobleme oder ein Bruch des Schwanzes ohne Abwurf. Ein Vitamin D- Mangel oder eine Überdosierung kann auch daran Schuld sein.

Behandlung:
Schwanzspitzen oder Zehen trocknen in der Regel und fallen dann von selbst ab. Sollte sich das gesunde Gewebe jedoch entzünden, droht eine Blutvergiftung. Hier sollte man unbedingt einen Tierarzt aufsuchen der das Gliedmaß amputiert und die Infektion medikamentös bekämpft.


Nierenerkrankung:

Nierenerkrankungen verlaufen lange Zeit symptomlos. Ursache ist eine Überlastung der Nieren durch zu falsche oder zu energiereiche, eiweißreiche Nahrung (Mehlwurmmast), Gicht, zu häufige Fütterung, eine Medikamentenüberdosierung, die Aufnahme von Giftstoffen, Kokzidienbefall, Hexamiten, Trematoden, zu wenig Wärme im Terrarium oder eine Vitamin bzw. Mineralienüberdosierung.

Anzeichen für Nierenschäden sind Trüber, schleimiger oder verfärbter Harn, Abgeschlagenheit, Bewegungsunlust, Gelenkschwellungen, Schwäche und Lahmheit der hinteren Extremitäten, das Tier kratzt oder scheuert sich an Gegenständen hat blasse Schleimhäute und Durchfall. Betroffene Tiere halten sich auffallend lange im Wasser auf.

Behandlung:
- Unbedingt Tierarzt aufsuchen, um den Problemen auf den Grund zu gehen
- Das Füttern von Mehlwürmern und Larven unterlassen
- Tier auf Diät setzen und vermehrt Wasser zuführen
- Wärmezufuhr und handwarme Bäder um die Nierendurchblutung zu steigern.
- Legalon forte zum Schutz der Leberzellen. 1 Tabl. in 10ml. Wasser auflösen, davon 0,1ml bei 50g Tiergewicht oral verabreichen.


Pilzbefall - Mykose:

Pilze entstehen durch zu feuchte Haltung d.h. wenn zu oft gesprüht oder gar eine Beregnungsanlage installiert wurde.
Sie dringen durch kleine Verletzungen in die Haut ein und bilden dort Veränderungen am Gewebe. Dies kann auch im Maul geschehen, wenn sich der Gecko durch ein Futterinsekt verletzt. Das Terrarium kann man mit Essigwasser reinigen, denn Pilze mögen kein saures Milieu.
Vermeiden kann man dies, indem man einfach nur dann sprüht, wenn sich eine Häutung ankündigt. Die Luftfeuchte im Terrarium regelt sich von selbst durch die Wetbox. Außerdem sollte für eine gute Durchlüftung gesorgt werden wenn nicht genug Lüftungsgitter verbaut wurden.

Behandlung:
Äußere Verletzungen können mit Betaisodona Salbe versorgt werden. Verletzungen im Maul muss ein Tierarzt versorgen.


Rachitis:

Eine Rachitis ist eine Knochenerweichung die durch Kalziummangel (Hypokalzämie) entsteht. Der Körper entzieht dem Skelett das fehlende Kalzium und das führt zu einer Entmineralisierung der Knochen. Dadurch kommt es zu Verformungen und Brüchen der Gliedmaßen. Betroffene Tiere bewegen sich häufig nur noch robbend auf dem Bauch fort. Hypocalzämie kann durch einen Calciummangel der Mutter an die Jungtiere weitergegeben werden. Manche Leopardgeckos haben auch ein chronisches Calciumverwertungsproblem, was nur schwer behandelt werden kann. Tiere, welche aufgrund Rachitis nicht mehr laufen oder fressen können, sollte man besser erlösen. Ein Calciummangel entsteht immer durch Vitamin D3 Mangel und/ oder eine Calciumunterversorgung durch den Halter.

Behandlung:
- Injektionen mit Calciumgluconat unter die Haut.
- Gabe von Vitamin D3 zur besseren Calciumverwertung.
- Repashy ResueCal + ins Wasser geben.
- UVB Leuchtmittel verwenden.
- Nur in schweren Fällen oder bei trächtigen Weibchen, verwendet man hochwertige UV Leuchten wie die Bright Sun Jungle und/ oder stellt das Tier im Sommer in einer offenen Box in den Garten, wo es im Schatten eines Baumes Sonne tanken kann. Die Box kann man zum Schutze vor Räubern mit einem groben Gitter abdecken. Der Gecko braucht natürlich Wasser und Verstecke, um sich ggf. zurückzuziehen. Pralle Sonneneinstrahlung ist zu vermeiden und es sollte nur bei Temperaturen von 24-30 Grad stattfinden.

Links zu den genannten Präparaten findet ihr in der Einkaufsliste.


Salmonellen:

Salmonellen werden durch mangelnde Hygiene beim Futter und dessen Verfütterung in verdorbenen Zustand auf die Tiere übertragen. Man schätzt die Infektionsrate bei Reptilien in Gefangenschaft auf 80%. Die Tiere sind Träger der Bakterien ohne daran zu erkranken.

Eine Behandlung ist nicht möglich und auch nicht notwendig, da es sich zumeist um für den Menschen nicht pathogene (krankmachende) Salmonellenstämme handelt. Lediglich Kleinkinder oder immunschwache Personen müssen etwas aufpassen, da manche Arten, wie ''Salmonella Enteritidis'' schonmal eine Magen-/ Darmverstimmung auslösen können.

Die wirklich gefährlichen Bakterien ''Salmonella Typhimurium'' ''Salmonella Paratyphi'' kommen bei Reptilien äußerst selten vor. 

Behandlung:
Keine! bzw. siehe weiter oben unter ''
Magen-/Darminfekt - Gastroenteritis''


Verbrennungen:

Diese entstehen durch zu heiße Wärmespots, nicht ausreichend gesicherte Elektroinstallation oder defekte Heizmatten/Kabel. Die heißeste Stelle im Terrarium darf die 40C° nicht übersteigen. Wärmeerzeugende Lampen müssen außer Reichweite der Tiere installiert werden oder durch ein Gitter gesichert werden.

Meist verheilen solche Verletzungen recht gut, jedoch nicht ohne spätere Narbenbildung.

Behandlung:

Offene Wunden täglich mit Kochsalzlösung reinigen, zur Desinfektion Octenilin Wundgel auftragen. Wenn sich die Wunden schließen 
mit Panthenol- oder Zink/Lebertran-Salbe behandeln. Dies Fördert den Heilungsverlauf.
Bei Wundinfektionen und großen Verbrennungsstellen hilft nur Antibiotika zur Behandlung oder um eine Infektion im Vorfeld zu verhindern.
Tier separat und feucht halten, vermehrt sprühen und dem Tier Flüssigkeit und Elektrolyte oral zuführen.


Vergiftung:

Schuld sind hier oft überdosierte Mittel zur Bekämpfung von Milben, ungeeignete oder falsch dosierte Medikamente sowie ätherische Öle, vor Allem Teebaum-Öl, giftige Pflanzen im Terrarium, Reste und Gase von Desinfektionsmitteln, ungeeignete Holzschutzmittel und Lacke.

Unbehandelt drohen Organschäden an Gehirn, Leber, Nieren und Schock.

Behandlung:
- Umgehend Tierarzt aufsuchen!

- Bei Vergiftung oder Medikamentenüberdosis als Ursache Aktivkohle- Wasser- Lösung oral eingeben. Dosierung: 0,04g Aktivkohle auf 50g Tiergewicht.

- Legalon forte zum Schutz der Leberzellen. 1 Tablette in 10ml. Wasser auflösen, davon 0,1ml bei 50g Tiergewicht oral verabreichen.
- Flüssigkeitszufuhr erhöhen
- Absenkung der Temperatur bis zum Arzttermin um eine Giftausbreitung zu verlangsamen


Verletzungen (klein):

Eine Verletzung entsteht meist durch Raufereien aber auch durch den Paarungsbiss, scharfe Einrichtungsgegenstände oder andere Haustiere (Katzen). Auch leichte Zehenverletzungen (z.B. bei der Häutung) sind kein Problem.

Ist diese nur oberflächlich (siehe Foto), muss man sich keine Sorgen machen, denn sowas heilt von ganz alleine zu. 

Behandlung:
Äußere Verletzungen können zur Desinfektion mit Octenisept Spray und anschließend mit Panthenol Salbe versorgt werden. Verletzungen im Maul muss ein Tierarzt versorgen sonst droht eventuell Maulfäule oder Schlimmeres.


Verletzungen (groß):

Große Verletzungen sind blutende Wunden, Verbrennungen oder wenn die Haut gerissen ist. Tier unbedingt separieren, auf feuchtem Zewa halten und umgehend einen Tierarzt aufsuchen, der die Wunde versorgt.
PS: Umgehend bedeutet sofort und nicht erst am Montag, weil gerade Wochenende ist!

Verschmutzte Wunden unbedingt ausspülen -> Infektionsrisiko mit Pilzen und Bakterien. Das Tier im Bild hat sich bei der Häutung einen großen Fetzen gesunde Haut mit herausgerissen. Man sieht dass das Tier schon jahrelang Probleme mit der Häutung haben muss, weil sämtliche Zehenspitzen fehlen.


Behandlung:
Unbedingt Tierarzt aufsuchen! Solche großflächigen Hautschäden sind lebensgefährlich für das Tier, da es schon aufgrund der starken Schmerzen  sterben kann. Wer vorbeugen will, falls so etwas genau am Wochenende passiert, kann sich in der Apotheke etwas H2O2 (Wasserstoffperoxid 3%) besorgen um die Stelle desinfizieren zu können. Behandlung danach wie bei ''Verbrennungen'' und dann ab zum Tierarzt für Schmerzmittel!

Sollte sich die Stelle entzünden oder nicht zuheilen, unbedingt Abstrich machen und einschicken. Oft siedeln sich Bakterien auf der Wunde an und verhindern deren Heilung. Wendet euch gerne an das Exomed Labor in solchen Fällen, die sind sehr erfahren bei derartigen Komplikationen.


Verstopfung:

Der häufigste Grund einer Verstopfung ist das Fressen von Bodensubstrat, was durch Mineralienmangel hervorgerufen wird.

Der Gecko kann auch versehentlich bei der Fütterung das Moos aus der Wetbox fressen oder einen Stein.
Der Fremdkörper staut sich in Folge im Darmtrakt und das Verdauungssystem wird gestört.

Behandlung:
- Lauwarmes Wasserbad 1x täglich für 10 Minuten und über mehrere Tage. Eine Box 2-3cm hoch mit lauwarmen Wasser füllen, Gecko reinsetzen
- Paraffin-Öl aus der Apotheke, 1 Tropfen pro Tag
- Wenn nichts davon hilft, sollte der Tierarzt röntgen und muss ggf. operieren.


Vitamin A- Mangel:

Symptome: Geschwollene, fest geschlossene Augen, helle, käsige Ablagerungen im Auge, Häutungsprobleme
Ursache: Parasiteninfektion, Darmerkrankungen, einseitige Ernährung
Behandlung: Vitamin A mittels Mineralienpulver zuführen. Kann aber leicht überdosiert werden.

 

Vitamin A- Überdosis:

Symptome: Trockene, schuppige Haut, rosa Hautbereiche nach der Häutung
Ursache: Vitamin A Aufbauspritzen, zuviel Vitamin A im Mineralienpulver und dessen zu häufige Gabe, Vitamin Flüssig- Lösungen
Folge: Organschäden da sich Vitamin A im Körper ablagert und kaum über die Nieren ausgeschieden wird

Behandlung: Vitamin A haltige Präparate weglassen und das Beste hoffen


Vitamin C- Mangel:

Symptome: Erhöhte Infektionsanfälligkeit
Ursache: Darmerkrankungen, Parasiten, zu niedrige Haltungstemperatur mit Nahrungsverweigerung, Stress,
Behandlung: Vitamin C mittels Mineralienpulver und über das Futter der Futtertiere zuführen

 

Vitamin C- Überdosis:

 

Symptome: Magen- Darm Probleme, Durchfall, Erbrechen
Ursache: Überdosis Vitaminpulver oder die unnötige Gabe von flüssigen Vitaminen
Behandlung: Weitere Überdosis vermeiden


Vitamin D- Mangel:

Symptome: Probleme bei der Calciumverwertung, Probleme bei der Eiablage, Rachitis, Schwäche in den Beinen, Häutungsfehler
Ursache: Parasiteninfektion, Darmerkrankungen, einseitige Ernährung, kein UVB Licht, kein Vitamin D3 im Mineralienpulver
Behandlung: Vitamin D mittels Mineralienpulver zuführen, auf Korvimin und andere Pulver mit viel D3 wechseln 

 

Vitamin D- Überdosis:

Symptome: Schwanzspitzen- /oder Zehennekrosen, Nahrungsverweigerung, Gewichtsverlust und Bewegungsunlust
Ursache: Dauerhafte Überdosierung Vitamin D3-haltiger Präparate, dadurch erhöhte Calciumablagerung im Körper was diesen schädigt
Folge: Tod durch Nieren-, Herz-, oder Gefäßerkrankungen
Behandlung: Vitamin D Präparate reduzieren und stattdessen besser UV-Leuchten verwenden.

Anmerkung: Vitamin D3 kann extrem überdosiert werden d. h. 60-100-fache Menge der Tagesdosis über Monate bis es schädlich wird.

Dass so etwas passiert ist nahezu unmöglich zu bewerkstelligen. Dazu müsste man die Tiere täglich regelrecht mit Vitaminpulver stopfen...

Eine Überdosis durch UVB Beleuchtung ist nicht möglich, auch nicht durch Zugabe von Pulver in Kombination mit UVB Beleuchtung.


Vitamin E- Mangel:

Symptome: Hautnekrosen, zunehmender Appetitverlust, Bewegungsunlust, Muskelschwäche, Lethargie, Zeichen einer zunehmenden Herzschwäche: eventuell teigige Schwellungen an Körper oder Gliedmaßen
Ursache: Einseitige Fütterung, Stress, Darmerkrankungen, Parasiten
Behandlung: Vitamin E führt man über Mineralienpulver und die Ernährung der Futterinsekten mit frischem Grün zu


Harmlose "Krankheiten"


Zeitweises Übergewicht:

Wenn man zu viel fetthaltige Insekten wie Mehlwürmer füttert, schlägt das irgendwann auf die Linie. Dies wird als erstes am Schwanz sichtbar. ''Normal'' genährte Leopardgeckos haben einen Schwanz der etwas dicker als der Schwanzansatz ist aber bei Übergewichtigen Tieren ist dieser deutlich dicker. Da hilft nur eine eiserne Diät ohne fette Würmer oder Leckerlis sonst drohen ernsthafte Organschäden. Eine Leberverfettung ist hier die häufigste Todesursache.


Schwellung um die Axillartaschen:

Tritt vorwiegend bei gut genährten Weibchen auf und ist eigentlich nicht weiter tragisch. Normalerweise verschwinden diese Schwellungen von selbst, sollten Sie allerdings chronisch werden, muss sich das ein Tierarzt ansehen. Die Ursache dieser Schwellungen liegt vermutlich in zu guter Ernährung, da sie vor Allem bei dickeren Tieren vorkommt.


Schwanzabwurf:

Leopardgeckos haben die Möglichkeit bei Gefahr ihren Schwanz ganz oder teilweise abzuwerfen. Dieses Verhalten wird als Autonomie bezeichnet. Manchmal tun dies auch trächtige Weibchen ohne erkennbaren Grund.

Er wächst dann binnen 3 Monaten wieder nach, jedoch ohne Knochen und meistens nur verkürzt oder rübenförmig.

Wirft ein Leopardgecko seinen Schwanz ab, verliert er damit einen Großteil seines Energiespeichers und muss sehr viel Kraft aufwenden um diesen schnellstmöglich nachzubilden.

Behandlung:
Einzelhaltung in sauberer Quarantänebox, Wetbox nur mit feuchtem Zewa, viel füttern, Wundheilung beobachten.