Seine Tiere lernt man eigentlich erst mit der Zeit kennen und kann deren Reaktion auf gewisse Situationen dann besser einschätzen. Ich habe z.B. ein Männchen welches auf Fremdeinwirkung mit Aggression reagiert. Er hat mich bei einem Fotoshooting auch schon gebissen als es ihm zu viel wurde. Seitdem fasse ich ihn nur noch selten an und muss seine Körpersprache erkennen wenn ich ihn herausnehmen will.
Hier seht ihr in ein paar kleinen Videos die häufigsten Verhaltensweisen von Leopardgeckos inkl. Beschreibung, damit ihr diese später mal bei euren Tieren selbst deuten könnt.
Unbekannter Eindringling im Revier:
Der Gecko sieht etwas Neues und geht vorsichtig darauf zu um den ''Eindringling'' zu inspizieren. Wäre das ein anderer Leo gewesen, hätte er ihn wohl etwas näher inspiziert, aber wenn das Objekt
keine Bewegung macht, ist es relativ schnell abgecheckt.
Achtet bitte auf das langsame Wedeln des erhobenen Schwanzes, das Lecken an den Utensilien im Revier und auf die Kehle des Tieres die er wie ein quakender Frosch bewegt. Dazu langsame Schritte
vorwärts auf die ihm unsichere Situation zugehend. Ist er näher dran, lässt er das lautlose ''quaken'' sein, um den vermeintlichen Feind nicht zu provozieren.
Anderer Leopardgecko im Revier:
Hier seht ihr schön was passieren kann wenn man einen neuen Leopardgecko in das Revier eines Anderen Tieres setzt. In diesem Fall sind es 2 Weibchen die sich nicht vertragen. Sowas kommt ganz selten vor, normalerweise wird sich da kurz beschnuppert, beleckt und ggf. kurz gekniffen und dann sind die Formalitäten bezüglich Revierteilung geklärt. Hier sind die beiden Tiere neu im Revier, wobei die mit dem Regenerat 1 Tag zuvor erst eingesetzt wurde. Sie hat somit alles für sich beansprucht über Nacht. Die Andere will eigentlich nur Ihre Ruhe und vorbei, was die ''Chefin'' als Angriff wertet. Aktuell sitzen die Beiden zusammen in einem 120er Terrarium mit einem Männchen und vertragen sich nach einigen erlittenen Schrammen ganz gut.
Störung in der Ruhephase am Tag:
Auch adulte Leos können in Notsituationen Laute von sich geben wie man sie vom Jungtier kennt. So reagieren Leopardgeckos (Eublepharis fuscus) wenn man sie tagsüber in ihrem Versteck stört durchaus mit Lautäußerungen. Die beiden Tiere sind besonders scheu. Das eine flüchtet einfach, was in der Regel alle Leos machen weil sie an den Menschen gewöhnt sind, das Andere sagt lautstark ''Lass mich in Ruhe oder ich greife an''. Hier wieder schön zu sehen das ''quaken'' mit dem Kehlsack. Dazu Schwanz anheben, groß machen und mit der Zunge lecken.
Stress nach Fremdeinwirkung (Medikamenteneingabe):
Vorweg: Normalerweise bricht man bei so einer Reaktion ab, aber das Tier reagiert immer so und musste da durch. Es handelt sich um das oben genannte bissige Männchen, welches Molevac zur
Entwurmung brauchte und aufgrund seines Abwehrverhaltens schmierte er sich komplett mit dem Medikament voll, so dass ich ihn sogar unter dem Wasserhahn abwaschen musste.
Den Kampf mit dem Medikament und den vorausgegangen Stress seht ihr natürlich jetzt nicht im Video, sondern nur die Folge davon, die ich nach der Waschaktion kurz gefilmt habe, um sie euch zu
zeigen. Danach durfte er wieder in seine Box und ist gleich in der Höhle verschwunden.
Im Video seht ihn schön wie er erst mit dem Kehlsack ''quackt'' und sichtbar schluckt und wenn der Stress zu viel wird, nur noch den Kehlsack einzieht, den Kopf ganz dünn macht, die Augenlider zukneift und sogar die Augäpfel nach innen zieht. Die Folge wäre dann Tod durch Stress, sprich er würde einfach sterben, vermutlich an Herzversagen.
Stress nach Transport (Tierversand):
Dieses Männchen hatte ziemlichen Stress beim Tierversand und ich konnte es kaum in die Quarantänebox umsetzen. Ich habe einige Stunden später nach ihm gesehen und dann dieses Video gemacht. Er ist sehr gestresst und reagiert mit massiver Abwehrreaktion auf mich. Ich habe den Deckel der Wetbox dann unten gelassen bis er rausgeklettert ist, denn hätte ich hier weiter eingegriffen, hätte er seinen tollen Schwanz abgeworfen. Das Ganze war selbst für mich eine Ausnahmesituation, da ich solche Reaktionen nach dem Transport nicht kenne. Er ist heute immer noch scheu und schnell weg wenn er eine Bewegung wahrnimmt. Mit seinen beiden Weibchen (oben aus dem Kampfvideo) kommt er aber gut klar.
Erschrecken und Futterverwechslung:
In diesem Video seht ihr gleich 2 Reaktionen. Das hintere Tier läuft vor, das vordere Tier rechnet nicht mit der Berührung und macht erschrocken einen Satz nach Vorne, wodurch der Hintermann die Bewegungen des Vorderen mit einem Futterinsekt verwechselt. Er läuft hinterher und schnappt auch kurzzeitig zu, bis er die Verwechslung einigermaßen begreift. Das vordere Tier reagiert darauf abwehrend mit schwanzwedeln. Weitergegangen ist das Video, indem der Hintermann das vordere Tier in den Schwanz zwickt und dann erst so richtig die Verwechslung begreift und abzieht, weil ihn der Vordermann zur Abwehr schwanzwedelnd beißt damit er loslässt.
Paarungsverhalten:
Video folgt
Verhalten bei Fütterung:
Video folgt