White & Yellow
Aussehen:
Gelblich/ weiße Rumpf- und Kopffarbe, weißer bis rosafarbener Schwanz mit einigen schwarzen Punkten (Enigma ähnlich). Der Kopf ist ebenfalls so gepunktet. Die ursprüngliche Fleckenzeichnung bildet sich zurück und wird zu ausgeblichenen Stellen in der Farbe des Schwanzes. Das lässt ihn weiß/ gelb wirken, wie es Prohorchick Reptiles damals beschrieb.
Weißer Dorsal Stripe entlang der Wirbelsäule, hohe weiße Flanken (High White Sides und ein charakteristischer gelber Lidstrich.
Mit zunehmenden Alter können sich schwarze Flecken (Paradoxe) am ganzen Körper bilden (siehe Foto).
Genetische Combo:
Einige Seiten beschreiben ihn als dominante Linie, andere als Co-Dominant.
Ron Tremper bezeichnet es als polygenetische Dominanz, sprich verpaart man den W&Y mit einer andere Farbform, werden sich die Merkmale nicht so deutlich zeigen, als wie wenn man 2 White & Yellow zusammen verpaaren würde. Die optischen Merkmale reduzieren sich somit bei Verpaarung in andere Linien. Dennoch kann man W&Y Jungtiere immer noch deutlich erkennen. Erschwert wird das jedoch extrem bei Kombination mit Eclipse und Enigmas, vor Allem dann, wenn beide oder alle 3 Gene im Tier sichtbar werden.
Augenfarbe:
White & Yellows haben eine graue Iris mit schwarzer Pupille und schwarzen Adern.
Die meisten W&Y's haben einen deutlichen gelben Lidstrich um die Augenlider, der sich vorne mit einem gelben Strich Richtung Nase fortsetzt. Beim W&Y Pure ist der gelbe Strich nicht immer vorhanden, aber der Lidstrich ist sichtbar. Ein sicheres Erkennungsmerkmal vor Allem bei W&Y Eclipse und Enigma Combos.
Herkunft/ Geschichte:
Der White & Yellow (kurz W&Y) entstand 1996 in Weißrussland bei den Züchtern Sergey und Raise Prohorchik.
Sie verpaarten Wildtypen und es schlüpfte anders aussehendes Weibchen (spontane Mutation), welches in den Folgejahren mit ihrem Vater rückverpaart wurde. Nur zwei ihrer Jungen sahen ihr ähnlich und im Folgejahr erhielten sie nochmals 2 derartige Jungtiere.
Zusammen mit den Eltern und den 4 Jungtieren (2.2) züchteten sie weiter und erhielten Tiere, mit gelblicher und weißer hypomelanistischer Färbung. Im Gegensatz zum Hypo, war die Schwarzfärbung jedoch auch am Schwanz und Kopf reduziert und die Tiere ähneln somit mehr dem Enigma Morph. Matt Baronak studierte die Tiere und stellte damals aufgrund optischer Unterschiede und dem Fehlen des Enigma Syndroms, keinen Bezug zur Enigma Farbform fest.
2002 verkauften Prohorchik Reptiles die ersten Tiere nach Polen, Japan, Ukraine, Russland und auch wenige in die USA.
Mit den ersten Farbkombinationen entstand ein Hype um den W&Y und damit viele Zuchtprojekte.
Aussehen Jungtier & Entwicklung:
Enigma Jungtiere sind leicht zu erkennen. Die Zeichnung besteht aus einzelnen ''Kuhflecken'' die
oft leuchtend umrandet sind. Auf dem Kopf haben sie meist 2 ovale Farbflecken, die später ebenso wie die Kuhflecken verwachsen. Der Schwanz ist weiß bis dreckig grau, manchmal mit vielen kleine
Punkten, oder ganz ohne. Die Flecken verwachsen größtenteils und zurück bleiben die ausgefransten Punkte.
Was kostet ein White & Yellow?
Hier liegen wir bei etwa 80-120 Euro. Je nach Combo entsprechend mehr oder weniger.
White & Yellow Combos:
Mit dem White & Yellow wurde sehr viel gezüchtet.
Das Gen reduziert die schwarze Zeichnung, weshalb Snow und Super Snow Combo, vor allem mit Eclipse als zusätzliches Gen, sehr weiße Tiere hervorbringt. Verpaart man
es hingegen mit Tangerine, explodieren die Farben regelrecht.
Enigma Combos haben eine reduzierte Farbe sowie kaum noch sichtbare Fleckenzeichnung, dafür eingefärbte Tuberkelschuppen wie Konfetti.
White & Yellow Albino:
Die Kombination mit Albino verstärkt das Gelb und die Tiere haben einen noch deutlicheren gelben Lidstrich.
Die W&Y Bell und Rainwater Albino Combo wird deutlich weniger gezüchtet als die Tremper Albino Linie, denn das Tremper Albino Gen in Kombination mit Tangerine verstärkt sich durch das W&Y Gen. Diese Tiere wurden als "Fire Albino" bekannt.
Bekannte Krankheiten:
Der W&Y neigt in Kombination mit Mack Snow und auch der Albino Linie zur Ausbildung eines Unterbisses. Dieser ist bei Jungtieren noch kaum sichtbar, prägt sich aber im Wachstum weiter aus.
Wie man am Bild sehen kann, können die Schnauzen auch kürzer sein, wodurch der Unterbiss erst recht sichtbar wird. Solche Fälle sind recht selten, trifft jedoch leider oft die schönsten Tiere.
W&Y Syndrom:
Der White & Yellow hat einen ähnlichen Gendefekt wie der Enigma.
Allerdings ist dieser beim W&Y lange nicht so extrem ausgeprägt wie beim Enigma. Beim White & Yellow zeigt sich der Defekt bereits bei Jungtieren in Form von Gleichgewichtsstörungen in den Vorderbeinen. Die Tiere haben einen wackeligen Gang und knicken mit der Vorderhand ein. Reduzieren lassen sich die Symptome durch erhöhte Gabe von Vitamin D3 Präparaten. Im Video seht ihr ein Tier von mir, dass nach dem Tiertransport zum Käufer plötzlich Symptome zeigte.
Einige Züchter beschreiben das W&Y Syndrom als "herauszüchtbar". Im Gegensatz zum Enigma Syndrom, ist es irrelevant, ob man W&Y und W&Y zusammen verpaart oder den W&Y mit anderen Linien. Das W&Y Syndrom kann jedes Tier treffen.
Was muss man verpaaren um einen White & Yellow zu erhalten?
Der W&Y vererbt sich wohl dominant, sprich es genügt 1 Elternteil mit dieser Genetik, um W&Y zu züchten. Die Jungtiere aus W&Y x anderer Farbform bezeichnet man als 1. Copy.
Das bedeutet, dass die Hälfte des Erbgutes vom Jungtier vom W&Y kommt.
Sind beide Elterntiere W&Y, sind die Jungtiere daraus 2. Copy. Sie tragen das Erbgut doppelt und bilden die Merkmale besser aus.
Beispiele für die Verpaarung:
- W&Y 2. Copy x W&Y 2. Copy (100% Chance 2. Copy)
- W&Y 2. Copy x W&Y 1. Copy (50% Chance 1. Copy, 50% Chance 2. Copy)
- W&Y 1. Copy x W&Y 1. Copy (50% Chance 1. Copy, 25% Chance 2. Copy)
- Rezessive oder dominante Farbform x W&Y (50% Chance 1. Copy)
- Co- Dominante Farbform x W&Y (25% Chance 1. Copy, 25% Mischform 1. Copy)
Zuchtverbot:
Der White & Yellow steht trotz eines Gendefektes nicht auf Qualzucht Listen und seine Zucht ist nicht verboten.
Da das White & Yellow Syndrom jedoch dem Enigma Syndrom ähnelt, könnte man es in Zukunft als Qualzucht einstufen.
Fachbegriffe und Abkürzungen:
het. = heterozygot = trägt das Gen unsichtbar (im Genotyp).
Genotyp = Äußerlich nicht sichtbare Genetik, welche nur sichtbar weitervererbt wird, wenn man 2 Tiere mit den gleichen hets. verpaart.
Phänotyp = Genetische Merkmale sind sichtbar.
Rezessiv = Bezeichnung der genetischen Vererbung. Kann im Phänotyp und im Genotyp auftreten. Der Genotyp kann bei entsprechender Verpaarung zum Phänotyp werden.
Full = Komplett/ im Ganzen.
Eclipse = Besondere Zeichnungsmerkmale welche rezessiv vererbt werden (Augen teilweise komplett gefärbt, weiße Socken, besondere Punkte, weiße Schwanzspitze).
W&Y = White & Yellow