Die Wachsmade ist die Larve der Wachsmotte und ist vor Allem als Angelköder bekannt geworden.
Was viele nicht wissen, sie ist ein Schädling der Imker zur Verzweiflung bringt, denn die Wachsmotte legt ihre Eier in Bienenstöcken ab, woraus nach kurzer Zeit die Maden schlüpfen. Die Larven ernähren sich nicht nur von Wachs und Pollenresten, sondern oftmals auch vom Inhalt der Waben inklusive Honig und den Bienenlarven!
Sie nehmen den Geruch des Bienenstockes an und werden so nicht als Fressfeind erkannt. Zur Verpuppung spinnen sie ein Netz um die Wabe, was die Bienenlarve am Schlüpfen hindert. Die Larven und Motten sollten deshalb auf gar keinen Fall entkommen, auch wenn sie bei uns heimisch sind! Wissenswert wäre noch, dass die Wachsmotte ein einzigartiges Gehör besitzt. Sie kann bis 300.000 Hertz hören und somit sogar ihren Fressfeinden, den Fledermäusen (Ultraschall) ausweichen.
Wachsmaden haben aufgrund ihrer Ernährungsweise einen süßlichen Geschmack, wodurch sie bei Leopardgeckos sehr beliebt sind. Sie sind sind ein äußerst wirksames Mittel um Fressverweigerer oder kranke Tiere dazu zu bewegen Nahrung aufzunehmen. Man zerdrückt dafür eine Made und schmiert dem Gecko den Brei um das Maul. So kommen sie recht schnell auf den Geschmack, falls sie diese außergewöhnlichen Maden nicht allein schon aus Interesse zum Fressen gern haben.
Außerdem sind sie ein sehr gutes Medium um Medikamente in die Leopardgeckos zu bekommen ohne dass diese es merken. Man spritzt die Flüssigkeit einfach in die Made und verfüttert sie sofort.
Achtung!!! Der Geschmack der Larven macht Leopardgeckos regelrecht süchtig! Füttert ihr über längere Zeit Wachsmaden und sei es nur als Leckerli, werden sie nur mehr solche fressen und es erfordert wochenlange Futterpausen bis sie sich wieder für etwas Anderes interessieren.
Wachsmaden im Zuchtansatz aus Weizenkleie und Honig.
Die Maden befinden sich in einem sehr frühen Larvenstadium oder müssen noch schlüpfen. Diese Verkaufsform bietet dem Reptilienhalter die Möglichkeit über einen längeren Zeitraum ständig frische Maden zu erhalten oder damit zu züchten.
Bereits ausgelöste Wachsmaden, direkt verfütterbar.
Diese Larven sind bereits ausgewachsen und vom klebrigen Brustsubstrat mit ihren Gespinstgängen befreit. In diesem Stadium sind sie nicht lange haltbar und sterben schnell aufgrund Nahrungsentzug. Die Maden sind etwa 2 bis 3cm lang.
Also entweder verfüttert ihr die Maden schnellstens oder stellt die kühl, da sie ab einer Temperatur unter 14C° keine Nahrung mehr aufnehmen und in eine Kältestarre verfallen. Den Zuchtansatz solltet ihr wirklich nur kaufen wenn ihr züchten wollt.
Die Zucht erfordert einiges an Fachkunde, da die Maden unglaublich talentierte Ausbrechkünstler sind, die sich durch Plastik nagen wie durch Papier. Heimchenboxen sind daher kein geeignetes Aufbewahrungsobjekt. Die Maden quetschen sich außerdem durch kleinste Ritzen wie etwa die Verschlussrippen einer Plastikbox und die ausgebrochene Maden nagen alles an was ihnen in die Quere kommt. Herumstehende Sytroporboxen sind genausowenig sicher wie Massivholzmöbel. Einen Ausbruch der Maden stellt man meistens erst dann fest, wenn die fertigen Motten im Zimmer herumschwirren.
Mir selbst sind mal welche entwischt, indem sie sich frisch geliefert, über Nacht durch die Löcher der Heimchendose gefressen haben. Es handelte sich um einen Zuchtansatz mit Substrat wie man ihn fertig kaufen kann. Die Larven haben sich dann in den Boden einer herumstehenden Styroporbox gefressen, haben dort lange Gänge angelegt und sich dort verpuppt.
Am Besten eignen sich wirklich nur höhere Dosen aus Metall oder Glas, die einen stabilen und dicht schließenden Schraubverschluss aufweisen, denn glatte, Wände können die Larven nicht erklimmen.
Jedoch spinnen sie beim Verpuppen alles ein, wodurch die Maden wieder hochklettern können.
Als Belüftung kann man aus dem Deckel ein Loch herausschneiden und eine sehr feine Edelstahlgaze anbringen. Weiter unten kommt dazu eine Bauanleitung.
Ernährung der Larven und Motten:
Ein schlauer Mensch hat 1936 das ''Haydak Medium'' zur Schädlingsbekämpfung für Wachsmaden entwickelt. Es sollte die Maden von den Bienenstöcken fernhalten. Als Nebeneffekt hat er dadurch die
Wachsmadenzucht ermöglicht und ein Futter für alle möglichen Insekten erfunden.
Die Masse wird im Verhältnis angemischt, nicht nach Gewicht! Also überlegt bitte zuerst wieviel Liter Haydak Medium möchtet ihr am Ende haben?
In Summe somit 22 Teile unterschiedlicher Art. Angenommen du möchtest 1 Liter Medium haben, dafür rechnet ihr wie folgt:
1000ml geteilt durch 22. Das ergibt 45,45ml als 1 Anteil. Somit muss man nur noch 45,45ml x die Anteile der Zusammensetzung nehmen.
Das sind:
Der Leichtigkeit halber fürs nächste Mal wiegt man die einzelnen Bestandteile ab und notiert sich die Einzelgewichte.
Somit könnt ihr in Zukunft nach Gramm abwiegen und müsst nicht so ungenau mit dem Messbecher arbeiten.
Ich habe die Masse noch nicht gemischt, daher kann ich euch die Einzelgewichte leider nicht angeben.
Das Medium wird von der Konsistenz her locker und bröselig und kann portionsweise eingefroren werden. Auftauen bitte 1 Tag bei 35C°, damit der kristallisierte Honig schmilzt. Der wird nämlich nicht gefressen.
Alternative Rezepte:
5 Teile Honig, 5 Teile Glycerin, 2 Teile Trockenhefe, 2 Teile Magermilchpulver, 5-12 Teile Weizenkleie.
Es gibt auch Rezepte die Bienenwachs enthalten.
Der Sinn von Glycerin und Hefe:
Hefe ist ein Geschmacksverstärker dass sie besser fressen. Einige schwören auch auf Bierhefe statt Trockenhefe.
Glycerin braucht die Made um Fett zu produzieren. Das ist der Wachstumsverstärker. Das produzieren sie selbst aber wenn man es zufüttert, wachsen sie viel schneller. Außerdem hält es das
Medium feucht und flockig.
Zuchtbeginn:
Das braucht ihr für eine erfolgreiche Zucht:
Die Deckel der Einmachgläser werden mit einer Lochsäge durchlöchert. Es sollte etwa 1,5cm Rand seitlich stehen bleiben. Bitte benutzt hier eine Standbohrmaschine, Handschuhe und eine Unterlage, dass ihr euch nicht dabei verletzt. Ihr könnt die Deckel auch auf ein Stück Holz schrauben, so werden sie fixiert und drehen sich nicht mit. Der Teil mit den Schrauben wird ja sowieso herausgesägt. Die Ränder werden nun glatt geschliffen oder gefeilt, dass ihr euch nicht verletzt. Auf die Oberseite des Deckels klebt ihr nun mit Heißkleber die Gaze und fertig ist der belüftete Deckel.
Ich hab euch das gerade mal kurz gebastelt:
Aufpassen und Metall Lochsägen verwenden. Die Holz ging auch aber mir hat es 2x den Deckel mitgerissen bis ich durch war. Den unbedingt mehrfach festschrauben. Ein Schleifkopf leistet hier gute Dienste, ansonsten Feile und Schleifpapier per Hand. Leider hatte ich keine feine Gaze daheim und habe stattdessen Fliegengitter genommen. Das bitte nicht nachmachen, die Larven würden hier durchkriechen. Innen drauf kommt kein Heißkleber weil sie ihn nur fressen würden. Alternativ könnt ihr auch nur mit Heißkleber fixieren und Aquariensilikon oder andere Kleber verwenden. Heißkleber läuft ja nicht so optimal durch die feine Ganze wie hier.
In die Gläser packt ihr nun etwas von dem Zuchtansatz (etwa 1/3 voll sollten sie werden). Deckel drauf und in die Faunabox stellen.
Alternativ füllt ihr euer Haydak Medium ein und setzt die erwachsenen Maden darauf.
Unter die Box kommt die Heizmatte, möglichst mit Thermo Control, da konstant 25-28 Grad benötigt werden. Alternativ ist ein alter Inkubator gut geeignet, da die Maden Dunkelheit lieben. Hier
könnt ihr auch nur die Gläser hineinstellen, die Faunabox wäre zu groß. Natürlich könnt ihr die Faunabox auch auf das Terrarium stellen wo die Abwärme der Lampen weggeht.
Das absolute NO GO bei der Zucht ist Feuchtigkeit! Die Larven produzieren bei dichtem Besatz viel Eigenwärme und das lässt die Feuchtigkeit im Substrat und ihre Körperfeuchtigkeit verdunsten. Das Wasser kondensiert dann am Behälterrand und Feuchte bedingt immer Schimmel.
Die erwachsenen Maden verlassen das Substrat und gehen auf Wanderschaft nach geeigneten Verpuppungsplätzen. Ist hier der Deckel nicht dicht, quetschen sie sich durch den Rand und machen eure Wohnung unsicher. Also aufpassen dass alles fest zugeschraubt ist.
Die Maden spinnen die Oberfläche der Gläser ein und verpuppen sich in diesem Gewebe.
Nun entnimmt man die verpuppten Maden aus den Behältern, gibt diese in Gläser mit frischem Medium und stellt sie in die Faunabox. Wenn alle Maden verpuppt sind, könnt ihr die Gläser auch offen in die Faunabox stellen. Die Falter müssen ja fliegen können wenn sie schlüpfen.
Nach 12 Tagen schlüpfen die Falter und beginnen weitere 5 Tage später mit der Eiablage in das Substrat bzw. an den Glasrand.
Stellt in die Faunabox hochkant ein paar leere Klopapierrollen, damit sich die Falter setzen können und packt die Box auf das Terrarium, damit ihr die erforderliche Gradzahl erreicht.
Spätestens am 10 Tag nach Schlupf der Falter, solltet ihr die Dosen außen abwischen und fest verschließen, da 5-7 Tage nach Ablage die jungen Raupen schlüpfen. Ersetzt dann einfach die Gläser bei den Faltern gegen Neue damit ihr noch eine zweite Generation herausholt.
Die verschlossenen Gläser packt ihr wieder in den dunklen Inkubator und nach 25-30 Tagen sind die Larven ausgewachsen und verfütterfähig.
Bitte unbedingt zwischendurch kontrollieren damit das Substrat nicht austrocknet oder Kondenswasser entsteht.
Feuchtet das Substrat auf keinen Fall nach sondern ersetzt es wenn möglich.
Die Motten leben etwa 2-3 Wochen und sind gerne gesehenes Futter für kleine Leos, Mantiden oder Vögel.
Ihr werden für sie schon einen Einsatzzweck finden aber BITTE AUF KEINEN FALL FREILASSEN!
Die Larven (eigentlich sind es ja Raupen) sind nicht hälterbar! Im Kühlschrank sterben sie und bei Nahrungsentzug erfolgt die Notverpuppung.
Entweder ihr verfüttert sie während ihrer Wachstumsphase so dass immer nur ausreichend Zuchtansatz übrig bleibt oder ihr findet einen Abnehmer dafür. Buntbarsche, Frösche, Mantiden, Reptilien,
Kleinsäuger (Hamster, Maus usw) und Vögel fressen sie gerne.
Verfüttert wird einzeln mit Pinzette und wirklich nur als Leckerli, weshalb sich eine Zucht nur rechnet, wenn ihr viele Leos besitzt oder andere Tiere habt die die Maden fressen.