Buffalos sind die etwa 13mm langen Larven des Getreideschimmelkäfers ''Alphitobius diaperinus''. Er ist der kleinste Vertreter der Schwarzkäferfamilie die wir als Futterinsekt nutzen. Er ist wie der Mehlkäfer ein heimischer Schädling, der gerne Mehl - und andere Getreideprodukte befällt. Allerdings bevorzugt er eher deren Staubablagerungen in Mauerritzen wo viel Feuchtigkeit vorhanden ist.
Getreideschimmelkäfer werden etwa 5-6mm lang und sind von glänzend schwarzbrauner Farbe.
Buffalos sind leicht zu züchten und vermehren sich schnell, sind aber aufgrund ihrer geringen Größe eher ein Futtermittel für Jungtiere. Mit entsprechender Fütterung der Larven kann man durchaus einen guten Nährwert erreichen, aber dennoch sind sie sehr proteinreich und keinesfalls als alleiniges Futtermittel zu empfehlen. Tiere von Großzüchtern, die nur Mehlwürmer und Co. bekommen, fressen oft nichts anderes mehr und sind auch das Jagen nicht gewohnt. Auch leiden sie bereits unter Organverfettung und können in Folge dessen sterben. Gebt Buffalos bitte nur zum Aufpeppeln und als Leckerli.
Zur Zucht benötigt ihr täglich etwas Zeit und folgende Utensilien:
Ihr benötigt mehrere Behälter für eine erfolgreiche Zucht. 1 für die Würmer zum Verpuppen, 1 für die Käfer, 1 für die 1 für die jungen Würmchen und 2 für die Aufzucht der Würmer zur Größensortierung. Das wären dann mindestens 6 flache Behälter. Wählt einfach das passende Trofast Regal dazu aus.
Natürlich könnt ihr da auch die anderen Futterinsekten unterbringen und gleich entsprechend größer kaufen. Die Behälter müssen nicht durchsichtig sein.
Wichtig sind ca. 27C° Temperatur. Unter 20C° erfolgt keine Fortpflanzung und über 30C° fressen sie sich verstärkt gegenseitig.
Zum Futter gibt es noch zu sagen: BIO BIO BIO!!! Alles Andere enthält Pestizide, die eure Insekten sehr schnell töten.
So beginnt ihr die Zucht:
Buffalos kaufen und zusammen mit etwas Kleiemischung in eine der Boxen füllen. Eierpappen erlauben den Tieren etwas Bewegungsspielraum und werden gerne durchlöchert.
Nun wartet man und pflegt täglich, bis sich die Würmchen verpuppen, dabei häuten sie sich mehrfach. Frisch gehäutete Würmer sind weich und weiß. Die Chitinhülle härtet dann von selbst aus
und wird braun. Nach der 7ten Häutung (3-4 Wochen) werden sie zur Puppe.
Die Puppen sammelt man täglich mit der Hand ab, da sie sonst von den Würmern angefressen werden und bettet sie in eine zweite Box mit etwas Substrat um. Sie stacheln etwas und bewegen
sich, also aufpassen und nicht erschrecken :-P
Die Puppen sind Anfangs weiß und werden dann ebenso wie der Wurm braun. Sobald sich daraus Käfer entwickeln (ca. 4-6 Tage), sammelt man diese ebenfalls ab, da sie sonst wiederum die Puppen
anknabbern.
Die Käfer setzt man in eine dritte Box. Diese könnt ihr abdecken, da sie Dunkelheit lieben und die Trofast Boxen haben ja mittig ein Loch zur Belüftung. Ggf. könnt ihr auch noch 3mm große Löcher
in die Deckel bohren. Eierpappen sorgen auch hier für Unterschlupf.
Ein Käferweibchen legt ca. 2-4 Tage nach dem Schlupf die ersten Eier an die feuchten Stoffetzen, woraus sich innerhalb von ca. 4-6 Tagen Wochen kleine Würmchen entwickeln.
Nun kommt die vierte Box zum Einsatz. Entweder ihr entnehmt die feuchten Lappen regelmäßig den Ablageboxen und gebt diese in die Schlupfbehälter oder ihr lasst die Eier im Behälter der Eltern
schlüpfen.
Natürlich müssen die jungen Würmen wieder von den Eltern getrennt werden, damit sie nicht gefressen werden.
Ihr nehmt die feine Sandschaufel und durchsiebt damit das Substrat nach den Würmchen. Das geht jedoch nicht wenn sich Haferflocken darin befinden.
Möglichkeit 2: Ihr sammelt die Käfer ab und gebt diese in einen neuen Ablagebehälter.
Möglichkeit 3: Ihr macht folgendes:
Schneidet mit einem scharfen Cuttermesser oder gar mit der Kreissäge den Boden einer Trofast Box ab. Alternativ könnt ihr auch mit der Lochsäge größere Löcher nebeneinander bohren, dass fast der
ganze Boden durchlöchert ist. Das hält die Box stabiler und erzielt das gleiche Ergebnis.
Auf die Löcher oder den Boden klebt ihr mit einer Heizklebepistole ein Edelstahl Fliegengitter (Kellerschachtabdeckung ist günstiger). Natürlich von unten damit die Boxen innen leichter gereinigt
werden können. Ich habe euch das Ganze mal als Foto angehängt, allerdings ist das keine Trofast Box.
Durch dieses Gewebe fallen dann automatisch die kleinen Würmchen und das feine Substrat samt dem Kot der Tiere. Darunter sollte sich natürlich eine weitere Box befinden, die alles auffängt. Das
spart euch eine Menge Arbeit und ihr müsst nur noch frisches Substrat und Futter hinzufügen. Ihr könnt das automatisch Gesiebte zwar nochmal fein sieben, aber das würde zu viele kleine Würmchen
mit aussondern.
Bestandsregulierung:
Braucht ihr weniger Würmer, züchtet einfach weniger oder fahrt die Temperaturen zurück. Bei 15-20C° sind die Würmer noch aktiv, fressen aber können etwa 4 Wochen gelagert werden.
Ihr habt einen Überbestand? Kein Problem. Buffalos sind sehr gutes Hühnerfutter, Vogelfutter und auch Hamster und Maus fressen sie gerne zur Deckung des Eiweißbedarfes. Ihr könnt sie auch
einfach verkaufen, trocknen oder einfrieren und im Winter an die Vogel verfüttern.
Was tun im Urlaub oder bei Winterruhe?
Zu Beginn der Winterruhe würde ich grundsätzlich die Zucht einstellen und alle Würmer, Puppen und Käfer für die Vögel als Winterfutter aufheben. Das geht gut im Kühlschrank da sie sich hier nicht
weiterentwickeln. Das Substrat kann auf den Komposthaufen oder irgendwo ins Freie gekippt werden, da die Buffalos ja auch bei uns heimisch sind. Alternativ einfach 2 Tage einfrieren und
dann rauskippen.
Nun kann man die Boxen desinfizieren und reinigen und nach der Winterruhe wieder komplett neu starten.
Während des Urlaubs, stellt man einfach die Heizung ab oder stellt die regale in den Keller damit sich die Entwicklung verzögert. Sie brauchen in dieser Zeit aber Futter, da sie sich sonst notverpuppen.
Probleme bei der Zucht - Parasitenbefall
Das einzige was euch passieren kann und was die Zucht
gefährdet sind Futtermilben. Mikroskopisch klein fallen sie schnell über die ganze Zuchtanlage her und man muss handeln. Hier dann einfach mit Heizmatten die Temperatur des Subtrates erhöhen auf
ca. 2C° über Zimmertemperatur. Dadurch verschwinden die Milben von ganz alleine.
Buffalos verfüttert man am Einfachsten in einer Futterschale. Diese sollte innen glattwandig sein und mindestens 3cm hoch. Gut geeignet sind Glas Teelichthalter oder diese Mehlwurm
Futterschalen aus dem Terraristik Fachhandel. Buffalos winden sich stark außerhalb ihres gewohnten Behälters und auch weil sie dem Licht ausgesetzt sind. Dadurch kann sich so ein Wurm
schonmal aus einer zu flachen Box herauswinden. Außerdem erwischt ein Leopardgecko gerne mehrere Würmer beim Zuschnappen und schüttelt dann den Kopf, weil sie sich am Maulrand
festhalten.
Ist die Schale zu klein, liegen sie schnell irgendwo im Terrarium und fressen sich dann in die Styroporrückwand. Sie werden zwar schnell zum Käfer, aber richten trotzdem etwas Schaden an.
Deshalb Buffalos nie unbeaufsichtigt verfüttern!
Aufpassen bei Buffalos in der Wetbox! Die fressen sich auch in Leopardgeckoeier!