Um Zugluft zu vermeiden, sollten Terrarien grundsätzlich nicht auf den Boden gestellt werden. Am Besten eignen sich hierfür Unterschränke oder Regale, wobei hier ganz besonders auf Stabilität zu achten ist. Abhängig von der Größe und Einrichtung, kann so ein eingerichtetes Terrarium gut und gerne 100 kg oder mehr wiegen. Um genug Stabilität zu schaffen, kann man z.B. eine 16-25mm dicke Spanplatte auf das lichte Innenmaß des Möbelstückes zuschneiden lassen und diese hinter oder vor der Rückwand des Schrankes/Regales anbringen. So biegt sich die Platte auf der das Terrarium steht nicht mehr durch. Für besonders schwere Terrarien kann man natürlich auch Zwischenseiten einbauen.
Elektrogeräte:
Terrarium sollten außerdem nicht in die Nähe von Lautsprechern, dem Fernseher oder ständig laufenden Haushaltsgeräten wie z.B einer Waschmaschine stellen. Leopardgeckos benötigen Ruhe um sich wohlzufühlen, sonst werden sie scheu und lassen sie sich seltener blicken.
Fenster:
Direkte Sonneneinstrahlung kann das Terrarium in kurzer Zeit so stark aufheizen, dass die Tieren an Überhitzung sterben können. Daher sollte es möglichst nicht in Fensternähe auf der Süd- oder
Westseite stehen. Ost- und Nordseite sind möglich falls sich kein besserer Standort findet.
Leopardgecko vs. andere Haustiere:
Katzen haben eine besondere Vorliebe für Leopardgeckos, da sie in der Natur auch Eidechsen und Blindschleichen nachstellen. Der Standort sollte deshalb so gewählt werden, dass man Katzen,
Frettchen und Co. keine Sitzgelegenheit auf Höhe des Terrariums bietet.
Bei der Pflege ist auch äußerste Vorsicht geboten, einmal nur kurz die Tür offen gelassen, nutzen unsere pelzigen Mitbewohner jede Sekunde um unerlaubt einzudringen. Oft geht es ihnen hier rein
um die Neugier und so wird das Terrarium inspiziert und der Gecko so lange mit den Pfoten tracktiert bis er den Schwanz abwirft.
Die Reinigung des Terrariums gestaltet sich einfacher als gedacht, denn Leopardgeckos haben eine praktische Angewohnheit. Sie suchen sich eine bestimmte Stelle im Terrarium an der sie ihre Hinterlassenschaften absetzen. Andere Tiere orientieren sich in der Regel danach und so machen alle an die selbe Stelle.
Das kann aber auch lästig werden und zwar dann, wenn sie sich ausgerechnet einen Felsvorsprung oder gar die Wasserschale dafür aussuchen. Die Calciumschale ist auch sehr beliebt und hat man echte Steinaufbauten, suchen sie sich meist die hinterste Ecke dafür aus...
Mit einem einfachen Trick lässt sich das Tier davon überzeugen, sein Geschäft an der vom Pfleger gewünschten Stelle zu erledigen.
Dafür muss man eigentlich nur die betroffene Stelle gründlich reinigen, den Geruch mit einem Reiniger neutralisieren, ein paar Kothaufen nehmen und diese in eine Ecke legen an der man den Kot gerne hätte. Mit viel Glück nimmt das Tier den neuen Platz zum Häufchen machen an. Bei neuen Terrarien ist das noch einfacher. Man legt einfach in jede potentielle Kotecke Zewa (Küchenpapier) und legt das dann mit dem Kot darauf in die Wunschecke.
Reinigung der rauhen Oberflächen:
Rauhe Oberflächen (Rückwand, Boden) bekommt man nie wirklich sauber. Besonders die Flecken vom Mageninhalt der Insekten sind sehr hartnäckig. Kot kann man gut absaugen und mit der Bürste vom
Staubsauger darüberschrubben. Aber Achtung! Der Staubsauger stinkt danach abartig. Verwendet am Besten einen beutellosen Staubsauger oder einen bestimmten Beutel nur für das Terrarium. Den
Beutelinhalt kann man nach der Reinigung in die Mülltonne schütteln und ihn wiederverwenden. Auch den Feinstaubfilter (Motorschutz) vom Staubsauger solltet ihr danach tauschen oder eben nur einen
bestimmten für diesen Zweck nutzen. Mit einer harten Zahnbürste kann man beim Saugen nachhelfen dass sich festgeklebter Kot gut löst.
Danach die Kotecken einfach mit Desinfektionsmittel (Bacillol AF) oder reinem Ethanol einsprühen und bei offenen Scheiben abtrocknen lassen.
Die Leos sollten bei dieser Tat natürlich herausgenommen werden. Aufpassen, Alkohol ist ein Lösungsmittel welches die Lackierung der Rückwand angreifen kann.
Reinigung von Fliesenboden:
Die Fliesenfugen sind wahre Dreckfresser und verfärben sich unter den Kotecken. Es riecht auch sehr mit der Zeit, fast schlimmer als in einem Sandterrarium. Für Fliesenboden nutze ich eine Mini Kehrschaufel für das Grobe (einfach danach googeln). damit kann man den festgeklebten Kot gut wegstemmen. Danach aufkehren und nochmal mit dem Staubsauger drüber. Danach besprühe ich die verschmutzen Stellen mit Glasreiniger (der Billige) und lasse es kurz einwirken. Besonders hartnäckige Stellen kann man wieder mit der Zahnbürste bearbeiten. Danach einfach aufwischen und mit klarem Wasser nachspülen wegen der Bitterstoffe im Glasreiniger. Zum Schluss gerne nochmal mit Desinfektionsmittel (Bacillol AF oder Ethanol) drübergehen und abdunsten lassen.
Reinigung von Glasscheiben:
Glasreiniger und Zewa, ohne nachwischen mit Wasser oder JBL Clean T (Bild oben)
Selbstreinigung:
Die Alternative ist natürlich das bioaktive Terrarium. Jeder der jetzt Fliesenboden hat oder Sand so hart wie Beton hat hier leider das Nachsehen.
Die Reinigung übernehmen Kubanische Asseln, Zophoba Käfer und was sich noch so durch Naturmaterialien im Terrarium ansiedelt. Diese Lebewesen brauchen natürlich echte Pflanzen, weil sie deren Reste fressen, loseren Bodengrund und Verstecke unter Steinen, Rinde usw.
Ein leeres Terrarium wo 2 Höhlen drin stehen und ein Kunstkaktus geht hier gar nicht. Die Bodenpolizei will gepflegt werden, was auch ab und an Sprühen bedeutet. Als Dank fressen sie den fast gänzlich den Kot der Leos und halten das Terrarium sauber.
Wetbox, Schalen etc. reinigen:
Wasser mit Spülmittel, billiger Glasreiniger, handelsübliche Terrarienreiniger und danach abkochen (z.B.
im Wasserkocher). Mit Reinigungsschwämmen lösen sich die meisten Rückstände leicht ab. Kalkrückstände lassen sich gut mit Essig Essenz reinigen welchen man beim Abkochen
zugibt.
Geeignete Desinfektionsmittel:
Nachteil: Ist krebserregend und stinkt bestialisch. Terrarium unbedingt gut nachwaschen und den Raum gut lüften. Anwendung im Freien wird empfohlen.
Nachteil: Terrarium unbedingt gut nachwaschen und den Raum gut lüften. Anwendung im Freien wird empfohlen.
Vorteil: Zerfällt rückstandsfrei, kein Nachspülen nötig.
Vorteil: Verdunstet rückstandsfrei, kein Nachspülen nötig. Mein Standard Desinfektionsmittel.
Vorteil: Verdunstet rückstandsfrei, kein Nachspülen nötig.
Desinfektionsmittel selber machen:
96,6% igen Ethanol bzw. reiner Alkohol aus der Apotheke mit destilliertem Wasser mischen. 8 Teile Ethanol + 2 Teile Wasser ergeben eine ca. 80% ige Lösung. Wer nicht in Teilen rechnen kann: 800ml Ethanol + 200ml destilliertes Wasser.
Die Alternative zu Ethanol ist Spiritus im gleichen Mischungsverhältnis, aber hier bitte nach Anwendung mit Wasser nachspülen, da Spiritus Bitterstoffe zugesetzt sind (vergällt)
Achtung! Neopredisan und Lucky Reptile Korvi-X solltet ihr nicht grundlos verwenden!
Setzt sie bitte nur gezielt bei positivem Befall mit Parasiten ein!
Erstens stinken sie bestialisch, zweitens sind sie krebserregend und drittens muss für die Anwendung das ganze Terrarium ausgeräumt werden.
Wurmeier und Oozsysten werdet ihr nur mit den harten Sachen los und da ist Ausräumen sowieso Pflicht. Bei Reptilien pathogenen Kryptosporidien ist eine Desinfektion hinfällig, da man diese sowieso nicht mehr los wird.
Für die Alltags Desinfektion genügen alkoholhaltige Desinfektionsmittel vollkommen. Die Tiere solltet ihr aber bei jeder Anwendung aus dem Terrarium nehmen und erst wieder einsetzen, wenn das Mittel abgetrocknet und der Geruch verflogen ist.
Effektivste Reinigungsmethode der Terrarieneinrichtung:
Hitze tötet bei entsprechender Temperatur und Dauer so ziemlich alles. Gegenstände die es aushalten, bei 100 °C oder mehr, wenn sie es vertragen, mindestens 1 Stunde abbacken oder abkochen.
Für die Schnellreinigung nutze ich einen 10 Euro Wasserkocher, den ich mit den zuvor gereinigten Gegenständen fülle und mit etwas Essig Essenz im Wasser mehrfach aufkoche. Dadurch wird alles auch gleich entkalkt. Habt ihr Parasiten im Terrarium, solltet ihr die Sachen in einem alten Topf auf dem Herd aufkochen, weil ihr dort die Temperatur besser halten könnt und alles auf einmal rein bringt. Insbesondere größere Gegenstände und vor Allem die Wetboxen, passen ja nicht in den Wasserkocher.
Wöchentliche Pflege:
- Säubern der Kotplätze und schmutziger Einrichtungsgegenstände
- Reinigen und Auffüllen der Wasserschale wenn sie leer oder verschmutzt ist
- Neubefüllen der Kalziumschale falls sie verschmutzt ist (Leos koten gerne hinein)
- Nachbefeuchten der Wetboxen
- Sprühen wenn nötig (Häutung kündigt sich an oder Haut ist sichtbar trocken)
Jährliche Pflege:
- Wechsel des Bodengrundes während der Winterruhe
- Desinfektion und Reinigung des kompletten Terrariums
Urlaubspflege:
Ein Urlaub von 2-4 Tagen ist kein Problem, denn erwachsene, gesunde Tiere überstehen Wochen ohne Futter und auch Tage ohne Wasser. Trotzdem sollte man bei längeren Abwesenheiten eine fähige Person mit der Terrarienpflege betrauen, denn es kann immer unvorhergesehene Notfälle geben.