Bei der Rückwand teilen sich die Meinungen der Halter, genau wie bei UV Licht.
In der Natur gibt es keine Rückwand, da klettern sie höchstens über Steine oder die Felswände hoch. Allerdings liegen Leos tagsüber verdammt gerne in Spalten, wo sie geschützt und im Schatten die Wärme genießen.
Eine Rückwand erhöht außerdem die für das Tier nutzbare Fläche eines Terrariums, da sie sich auch in die Höhe bewegen können.
Sie muss nicht sein, ist aber sicherlich schöner als jede Fotorückwand und hat ihren Vorteil für die Tiere. Wenn ihr sie dann noch aus natürlichen Materialien fertigt, gibt es eigentlich nichts mehr was dagegen spricht.
Flexibler Fliesenkleber - Zum mehrfachen Bestreichen der Rückwand und Versiegelung der Oberfläche.
Aquariensilikon - Zum Befestigen der Plattformen an der Rückwand
Styroporkleber - Zum Befestigen der Plattformen an der Rückwand
Zahnstocher - Zum vorläufigen Befestigen der Plattformen an der Rückwand bevor sie verklebt werden
Abtönfarbe - Zum Bemalen/ Betupfen der Rückwand mit Farbkontrasten oder zum Einfärben der letzten Fliesenkleberschicht
Farbpartikel - Zum Einfärben der letzten Fliesenkleberschicht
Bauschaum (PU-Schaum) - Zur Gestaltung von naturgetreuen Steinoptiken und zur endgültigen
Verklebung der Plattformen
Spielsand/ Terrariensand - Zur Beimischung in die letzte Fliesenkleberschicht oder zum Aufbringen auf die letzte Fliesenkleber- oder Lackschicht.
Bei Verwendung mehrerer Sandfarben entstehen schöne Farbverläufe die der natürlichen Steinoptik nahe kommen. Aquariensand ist oft zu rauh und die Tiere können sich beim darüberklettern Schnitte
in den Fußsohlen zuziehen. Darum immer rundkörnigen Sand verwenden!
Epoxidharz/ Spielzeuglack - Zum Versiegeln der letzten Fliesenkleberschicht gegen Nässe und Kot.
Holzleim D3 - Zum Versiegeln der letzten Fliesenkleberschicht gegen Nässe und Kot, Das D3 bedeutet hohe wasserresistenz (wasserfest).
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Quetschspalten - Abstand der Spalten von 2-3cm dass sich die Tiere möglichst flach dazwischenquetschen können. Dadurch fühlen sich die Tiere sicherer in ihrer Umgebung und die Spalten
werden sehr gerne zum Dösen am Tag genutzt. Sie sollten in großer Menge vorhanden sein und die komplette Rückwand und Seitenwände überziehen. Damit schafft man zusätzlichen Raum im Terrarium und
somit mehr Abwechslung und Platz für die Tiere.
Besanden - Aufbringen von (mehrfarbigem) Sand auf die letzte Fliesenkleberschicht oder Lackschicht, um eine bekletterbare Oberfläche zu schaffen und um die
Rückwand natürlicher zu gestalten.
Lackieren - Versiegeln der letzten Fliesenkleberschicht gegen
Nässe und Kot. Idealerweise nimmt man Epoxidharz oder Spielzeuglack (speichelecht) mit Umweltzeichen wie z.B. dem blauen Engel.
Flexkleber - Flexibler Fliesenkleber, der im ausgehärteten Zustand geringe Bewegungen der Rückwand mit macht und nicht sofort Risse bildet.
Versiegeln - Die Rückwand gegen Nässe und Kot beständig machen, so dass z.B. der Kot leichter abgeht und die Reinigung einfacher wird. Dies erreicht man
mit Epoxidharz oder Spielzeuglack (speichelecht) mit Umweltzeichen wie z.B. dem blauen Engel. Ebenso ist ein Versiegeln
mit D3 Holzleim möglich.
Methode 1: Rückwand aus Styropor:
Hier geht man wie folgt vor: Man klebt zuerst 2cm dicke Sytroporplatten an der Rückwand und an den Seiten des Terrariums. Aquariensilikon ist
hierfür optimal. Die Lüftungsgitter schneidet man einfach aus.
Der nächste Schritt gibt eine riesige Sauerei. Man schneidet sich Plattformen aus 2-3cm dicken Styroportafeln und klebt diese an die Rück-/ und Seitenwände. Als Fixierung dienen Zahnstocher und
Schaschlikstäbe, die man drin lassen kann. 2-3cm Abstand solltet ihr in etwa bei den Plattformen einhalten und mindestens 10cm tief, besser 20-25cm. Dann über Nacht trocknen lassen und am
nächsten Tag schnitzt ihr die Kanten der Plattformen mit dem Cuttermesser zu dass sie Steinoptik erreichen. Nun folgt die Oberflächenbehandlung mit Flex Fliesenkleber, je nach Wunsch mit oder
ohne Besanden. Danach Abtönfarbe drüber und Spielzeuglack wenn man das möchte.
Methode 2: Rückwand aus Bauschaum und Styropor:
Diese Baumethode gleicht der reinen Styoporbauweise, jedoch werden hier die Zwischenräume mit Bauschaum ausgespritzt. Nach dessen Austrocknung werden die
Zwischenräume mit dem Heißluftföhn angeschmolzen oder mit einem scharfen Messer wieder teilweise herausgeschnitzt und zu originalgetreuer Steinplattenoptik geformt.
Die Bauschaumarbeiten bitte unbedingt im Freien durchführen, da bei Nutzung giftige, krebserregende Dämpfe entstehen!
Dies gilt ebenso bei Verwendung des Heißluftföhns!
Danach ganz klassisch Flex Fliesenkleber, Sand, Abtönfarbe und Lack drüber wie man es möchte.
Methode 3: Rückwand nur aus Bauschaum:
Hier wird auf Styropor komplett verzichtet und es werden höchstens die Seitenteile mit Styropor verkleidet, um die Rückwand später wieder entfernbar zu
machen. Das Terrarium sollte hierzu auf dem Rücken liegen.
Der Bauschaum wird grob aufgesprüht, so dass sich schon ansatzweise Plattformen ergeben. Nach Austrocknung arbeitet man mit einem scharfen Messer oder dem Heißluftföhn Spalten und Löcher heraus und bringt die Plattformen in Steinoptik. Danach einfach wieder mit Flex- Fliesenkleber bestreichen und wenn gewollt bemalen, besanden und versiegeln.
Methode 3 optimiert:
Hier nutzt ihr ein Grundgerüst aus 1cm dickem Styropor mit ca. 6cm Abstand der Plattformen und umspritzt dieses mit Bauschaum.
So gebt ihr den Abstand der Plattformen vor und braucht nur noch die Löcher und Spalten freischneiden und die Kanten in Steinoptik bringen.
Methode 4: Rückwand aus Schwarzkork (Aufzuchtterrarien):
Hier habe ich mal Schwarzkork verwendet um meine Aufzuchtterrarium mit einer Rückwand zu versehen. Dazu habe ich einfach 3cm breite und 12cm breite Streifen geschnitten und diese abwechselnd mit Heißkleber an die Rückwand geklebt. Funktioniert hat das ganz gut aber irgendwann bricht der Schwarzkork, weil er die trockene Luft nicht verträgt.
Jungtiere koten auch viel und dann natürlich gerne in alle Ritzen. Die Hygiene einzuhalten ist da nicht so wirklich möglich. Deshalb ist das mit dem Schwarzkork mal eine gut gemeinte Idee von jemandem gewesen, aber nicht wirklich die optimale Lösung für Leopardgeckos.
Methode 5 - Die Beste und Einfachste wie ich finde:
Hier habe ich mir mal Gedanken gemacht und mehrere Methoden die ich so über die Jahre gesehen habe optimiert. Das Ergebnis ist das Beste wie ich finde und es ist wirklich einfach mit einem Minimum an Materialverbrauch ohne große Sauerei und ohne Bauschaum.
Man klebe mit Silikon drei 4cm Tafeln Styropor aufeinander. Alternativ nehmt einfach Fassadendämmung. Die Platten haben 6-30cm Tiefe und da bleibt auf Baustellen öfter mal was über.
Nach dem Trocknen, schneidet ihr die Platte auf die richtige Größe zu, damit sie ins Terrarium passt. Die Seitenwände würde ich damit nicht unbedingt verzieren, da die Grundplatte sehr dick ist und viel aufträgt.
Alternativ könnt ihr zu den Seiten hin noch 1-2 Platten mehr aufkleben und so etwas Tiefe schaffen, indem die Seiten optisch vorgezogen werden.
Ist alles soweit fertig, nehmt ihr einen Edding Stift und malt Steinplatten auf. Danach schnitzt ihr an diesen Linien entlang einen Graben mit etwa 3-4cm Breite bis hinunter auf die unterste Styroporplatte. Die Stücke lassen sich relativ leicht entfernen, wenn die Grundplatte aus mehreren Styroporplatten besteht. Habt ihr die Gänge alle angelegt, bleibt nur noch eine Art Wabengerüst stehen. Dieses bearbeitet ihr jetzt so, dass es die Optik von einer Steinmauer annimmt, also Kanten brechen, Stücke rausschneiden, Löcher,....
Ist der Part erledigt, verlagert ihr eure Produktion nach draußen und nehmt einen dieser Mikrobunsenbrenner. Damit geht ihr über alle Spalten und Kanten, wodurch das Styropor angeschmolzen wird und sich Dellen bilden, wenn ihr etwas länger an einer Stelle verweilt.
Ihr beseitigt damit alle Styroporbrösel und schafft eine harte, natürliche Oberfläche, die ihr nur noch mit Flex Fliesenkleber überziehen müsst.
Bei größeren Terrarien bleibt es nicht aus, dass Übergänge von Platte zu Platte vorhanden sind. Zieht euch einen Einweghandschuh an und schmiert diese einfach mit Acryl (Silikon) zu. Das Acryl könnt ihr leicht an die Felsformen anpassen. Optisch seht ihr nach dem Fliesenklebergepinsel nichts mehr davon und die Fugen reißen auch nicht.
Einrichtung mit Steinplatten, Bodengrund und Deko aus der Natur.
Rückwand mit dem Bunsenbrenner bearbeiten.
Video wie man die erste Schicht und generell Fliesenkleber anrührt
FLK Pulver in einen Eimer geben, etwas Wasser dazu, verrühren und soviel Wasser zugeben und rühren bis das Ergebnis so ist.
Video zwecks Konsistenz zweite Schicht Fliesenkleber
Die zweite Schicht sollte etwas dickflüssiger sein als die Erste und etwa so aussehen. Achtung! Er zieht nach und wird dicker.
Wie man die erste Schicht Fliesenkleber aufbringt. Der Rest geht genauso.
Ihr braucht mehrere Pinsel dieser Art, schmal, breit und jeden Mal 2, da er sich mit Sand aus dem Kleber zusetzt. Das ist nicht auswaschbar.
Konturen aufbringen:
Hier seid ihr gut beraten wenn ihr euch ein natürliches Vorbild sucht.
Einen Stein aus der Natur oder einfach mal googeln ;-)
Meines was das hier, ein Regenbogen Sandstein den man im Zoohandel fürs Aquarium bekommt.
Die Umsetzung:
Die Grundfarbe habe ich mir aus verschiedenen Abtönfarben zusammengemixt und dann eine Probe gemacht denn getrocknet sieht die viel heller aus als flüssig im Eimer. Wenn's passt alles einstreichen und trocknen lassen.
Danach vom Rest der Farbe etwas abfüllen zum Nachpinseln für Risse und nochmal eine Menge extra von ca. 150ml für die Endbehandlung.
Den Rest tönt man etwas dunkler in meinem Fall mit Ocker und dann einfach irgendwo hintupfen. Dann braucht ihr irgendein Tablet. Darauf schüttet ihr 2-4 verschiedene Farben als Spur und zieht
damit verschiedenfarbige Streifen mit einem feinen Pinsel.
Das Ergebnis ist recht ok aber noch nicht ganz wie die Vorlage, denn bei Steinen sind die Kanten abgeschlagen vom Transport. Das schafft ihr, indem ihr die 150ml Grundfarbe mit Weiß etwas heller tönt. Schüttet etwas auf das Tablett, nehmt einen trockenen Pinsel und tupft diesen am Rand der Farbe minimal hinein. Mit diesem bisschen Farbe, tupft und streicht ihr nun über alle Steinkanten um diese aufzuhellen (Foto).
PS: Bei grauen Rückwänden ist es der gleiche Ablauf. Hier nimmt man das Weiß pur oder leicht gemischt mit dunkel. Der Kontrast ist hier höher also besser aufpassen mit dem Tupfen.
Hier noch eine ganz besondere Rückwand die sehr originalgetreu gestaltet wurde. Man erkennt tatsächlich nicht ob die Steine echt sind oder nicht.
Hier wurde dickflüssiger Fliesenkleber mit einer Spachtel aufgebracht um Steinbruchkanten darzustellen. Danach wurde mit flüssigem FLK überpinselt um Risse zu füllen. Im Anschluss wurde mit
verdünnter weißer Abtönfarbe grundiert und dann mit stark verdünnten dunkleren Farben coloriert. dadurch entsteht ein natürlicher Steineffekt (Modellbau)
Vielen Dank an Justina für dieses tolle Beispiel.
Und dieses Beispiel von Justina möchte ich auch noch kurz zeigen.
Hier hat sie eigentlich genauso gearbeitet nur eine Wurzel mit eingearbeitet und etwas Bodengrund mit D3 Leim vermischt und aufgebröselt, damit es aussieht als wäre es ein Erdbruchkante aus der Steine und Wurzeln stehen.
Ich habe die Wurzeln im Nachhinein angebracht um diese austauschen zu können wenn nötig.