Wissenswertes zur Beleuchtung


Die gesamte Technik des Terrariums richtet sich nach den Umweltbedingungen in der Heimat der Tiere, denn auch dies gehört zur artgerechten Haltung. Dort knipst keiner 365 Tage lang pünktlich um 9 das Licht an und um 21 Uhr wieder aus. Auch filtert keiner das UV Licht aus der Sonne und ebenso regelt keiner die Temperatur auf genau 35 Grad. Der einzige Unterschied zu Deutschland: Es ist trockener, wärmer und wird damit auch im Winter nicht so kalt wie bei uns. Leopardgeckos sind somit Hitze gewohnt, auch wenn sie in Deutschland nachgezüchtet wurden. 

 

Deshalb macht es ihnen auch nichts aus in warmen Dachgeschosswohnungen gehalten zu werden, sofern man das Terrarium artgerecht gestaltet.

 

Ihr braucht keine Temperatursteuergeräte und müsst nichts weiter tun, als euch nach der Natur zu richten. Licht an bei Sonnenaufgang, Licht aus bei Sonnenuntergang, Luftfeuchte erhöhen bei Regen, kühle, feuchte Rückzugsorte im Bodengrund schaffen (Staubsaugerschlauch). 

Richtet euch voll und ganz nach dem Jahreszeitverlauf, das ist artgerechte Haltung!

 


Farbsehen Mensch:

Licht wird in elektromagnetischen Wellen zu gleichen Teilen von der Sonne abgegeben, wodurch es weiß erscheint. Diese Wellen sind entweder kurzwellig (Lila/UV) oder langwellig (Rot). Je nachdem auf welche Oberfläche sie treffen und deren Beschaffenheit, werden die Wellen unterschiedlich absorbiert oder reflektiert. Der Mensch empfängt mit den Rezeptoren im Auge einen Wellenbereich von 380 - 780nm, was den Farben Blau, Grün und Rot (RGB) entspricht, sowie etwa 7-10 Millionen Mischfarben daraus. 

Beispiel: Warum sehen wir Gras grün? Gras absorbiert den Wellenbereich Blau und Rot zur Photosynthese, übrig bleibt Grün, was reflektiert wird.


Farbsehen Reptilien:

Fluoreszierender Gecko unter künstlichem UVA Licht
Fluoreszierender Gecko unter künstlichem UVA Licht

Die Augen aller Lebewesen sind anders aufgebaut und an deren Habitat und Lebensweise angepasst. Viele Reptilienarten sehen ultraviolettes Licht bis in den UVA Sektor (350nm) und sehen dafür im entgegengesetzten Infrarot Bereich schlechter bis gar nicht. Da sie UVA Wellen sehen können, bedeutet das auch, dass sie wesentlich mehr Mischfarben wahrnehmen können als wir Menschen. Bei Leopardgeckos weiß man mittlerweile, dass ihre Haut UVA Wellen reflektiert, was von Artgenossen nur unter Sonnenlicht wahrgenommen wird. Deshalb ist die richtige Grundbeleuchtung mit UV Anteilen für Reptilien eine der Voraussetzungen für eine artgerechte Haltung.


Wie funktionieren Leuchtmittel?

Alle Leuchtmittel sind in der Regel für einen bestimmten Einsatzzweck konzipiert und strahlen das dafür nötige Spektrum an Wellenlängen ab. Die einen geben bunte Farben wieder, die anderen sollen uns mit ihrem Spektrum das Arbeiten erleichtern, den Kauf von Ware im Supermarkt anregen oder dafür sorgen, dass sich der Mensch wohl fühlt. Aquarien Leuchtmittel sollen entweder das Pflanzenwachstum fördern oder die für uns sichtbare Farbe von Fischen verbessern. Einige Reptilien Leuchtmittel enthalten UVA und teils auch UVB Wellen, die wir nicht sehen, aber dem Reptil Nutzen bringen, weil sie es sehen und brauchen. So hat jedes Leuchtmittel seinen Sinn und wird auch entsprechend hergestellt.


Was passiert mit Reptilien bei falscher Beleuchtung?

Normale Leuchtmittel wie Haushalts LED'S sind für das Farbsehen des Menschen konzipiert. Wir kaufen sie nach Werten wie CRI (Farbwiedergabeindex), Ra (allgemeiner Referenz Index), Kelvin (Farbtemperatur), Lumen (Wert der Lichtabgabe) und Lux (Helligkeit), um das für uns passende Leuchtmittel zu finden. Reptilien nehmen das Spektrum der für Menschen konzipierten Leuchtmittel jedoch nicht so wahr wie wir. Beispiel: Wir sehen das Licht einer 6500K coolwhite Glühbirne weiß, sie z.B. türkis, weil das Leuchtmittel keine UVA Wellen abstrahlt. Deshalb sind all diese Werte, nach denen wir Menschen uns richten, für Reptilien irrelevant. Unsere Leuchtmittel sind nicht für Reptilien geeignet!

Setzt man Reptilien unter für Menschen konzipierte Lampen, hat dies folgende Nachteile:

  • Sie erkennen Artgenossen schlecht bis gar nicht (Revierkämpfe, Unverträglichkeiten)
  • Das Paarungsverhalten wird gestört
  • Das allgemeine Verhalten wird gestört, die Tiere sind tagsüber aktiv statt zu ruhen.
  • Reptilien die UVA + B zwingend benötigen, bekommen Mangelerscheinungen und sterben irgendwann

UV-Licht


Neben dem richtigen Spektrum der Leuchtmittel, müssen wir auch die Stärke der UV Strahlung (UV-Index) berücksichtigen. Wir wissen, ist der UV Index im Sommer hoch, holen wir uns leicht einen Sonnenbrand. Genauso geht es Reptilien und jede Art erfordert einen anderen UV Index je nach ihrer Lebensweise. Nachfolgend der ∅ UV- Index pro Monat in Pakistan, der Heimat der Leopardgeckos.

Monat Jan Feb März Apr Mai Jun Jul Aug Sept Okt Nov Dez
Ø UV Index Pakistan 4 4 6 7 8 8 8 7 7 6 5 4

Der Biologieprofessor Gary Ferguson und seine Biologen, haben von 2002 bis 2008 die UV- Werte aller möglichen Reptilien Habitate weltweit untersucht und haben auch die Lebensweise der dort lebenden Reptilien und die Umweltbedingungen (Wolken, Morgen-/ und Abenddämmung, Regen) einbezogen. Sie haben die Reptilien in folgende Gruppen eingeteilt:

Ferguson Zone Verhalten der Tiere UV-Index Bereich Maximaler UV-Index
1 nachtaktiv/ dämmerungsaktiv 0,0 - 0,7 1,4
2 gelegentlich sonnend 0,7 - 1,0 3,0
3 Halbschatten- Sonner 1,0 - 2,6 7,4
4 Sonnenanbeter 2,6 - 3,5 9,5

Leopardgeckos sind nacht-/ bzw. dämmerungsaktiv, sonnen sich aber auch gerne mal am Tage im Schatten. Sie bewohnen somit die Ferguson Zone 1-2 und werden in freier Natur einem schwankenden UV Index von 0,0-3,0 ausgesetzt. Würde man sie mehrere Stunden in die pralle Sonne setzen was z.B. eine Bartagame (Zone 4) braucht, würden sich Leopardgeckos schlimme Verbrennungen zuziehen. Bedenkt bitte, dass der UV Index der Sonne in der Morgen- und Abenddämmerung (wenn die Tiere aktiv sind) geringer ist als am Tage, wenn die Sonne voll herab brennt.


Welchen UV Index brauchen Leopardgecko geeignete Leuchtmittel?

UV Index Aufdruck auf der Verpackung des Arcadia D3 Halogen Spots
UV Index Aufdruck auf der Verpackung des Arcadia D3 Halogen Spots

Die Grundbeleuchtung sollte einen UV Index von 0,4-0,9 haben, kann jedoch auch bis 1,5 reichen, da die UV Abgabe mit der Zeit nachlässt. Sehen könnt ihr den UV Index anhand des Aufdruckes auf der Verpackung. Gerechnet wird dieser ab Unterkante Leuchtmittel bis zum Sonnenplatz wo sich das Tier gerne aufhält. 

 

Aufdruck Beispiel (siehe Bild): 

Dieser Wärmespot von Arcadia hat einen UV- Index von 1-2 im Abstand von 60cm, was einer Terrarienhöhe von 100cm entspricht (abzgl. 10cm Bodengrund + 20cm Lampenhöhe inkl. Fassung +ggf. Steinplatten am Sonnenplatz). Würdet ihr diesen Wärmespot in einem 60cm hohen Leopardgeckoterrarium verwenden, würdet ihr eure Tiere bei einem UV- Index von 6-8 im Abstand von 30cm regelrecht grillen. Aus diesem Grund sind UV- Spots im Allgemeinen gänzlich ungeeignet für Leopardgeckos. -> Zuviel UV auf kurze Distanz und zu stark gebündelt.


Bild: Carolin Schulz, © By cayoo
Bild: Carolin Schulz, © By cayoo

Die Folgen von zu viel UV:

Uns so sieht ein UV gegrillter Leopardgecko aus.... Der Halter wurde leider wie so oft vom Zoohandel falsch beraten und ihm wurde die teure Lucky Reptile Bright Sun als Wärmespot verkauft. 3 Wochen Folter unter dieser Lampe genügten dieser Albino Dame, welche sich aufgrund des fehlenden Melanins regelrecht verbrannte. Das zweite Tier (kein Albino) kam etwas besser davon. Heute geht es ihnen übrigens besser, dank Carolin Schulz, die sich der Beiden annahm und sie rettete. Hier ihre Geschichte.


Verschiedene Meinungen zu UV bei Leopardgeckos: Hier geraten 3 Lager aneinander....

 

Lager 1: UV = Todfeind

Diese Gruppe der Halter hat eingetrichtert bekommen, dass UV Beleuchtung bei Leopardgeckos für Verbrennungen sorgt und gibt dies so weiter. 

Wahr ist, dass es durch falsche oder defekte UV Lampen (Spektrum & Fehlproduktionen) sowie hauptsächlich durch falsche Anwendung (Abstand, zu hoher UV Index & Verwendung von UV Spots) vereinzelt zu Verbrennungen (Sonnenbrand) kam und ab und zu auch noch kommt.

Die Frage ist, warum dies betroffene Halter nicht merken? Wenn das Tier nur annähernd so aussieht wie oben, muss man doch reagieren und die Lampe austauschen...

 

Das Lager 2: UV = unnötig

Diese Haltergruppe ist der Meinung Leopardgeckos bräuchten kein UV, da sie dämmerungs-/ bzw. nachtaktiv sind und dadurch keinen Nutzen von künstlichem UV Licht hätten. 

Wahr ist, damit beziehen sie sich rein auf UVB und dessen Nutzen für die Vitamin D3 Eigenproduktion im Körper. UVA und dessen Wirkung wird von dieser Haltergruppe erst gar nicht registriert. Leopardgeckos liegen auch tagsüber, vor Allem in den Abendstunden, gerne mal im Schatten in Spotnähe, um sich zu wärmen. Natürlich werden sie auch dort im Schatten und beim Standortwechsel dem Licht der Grundbeleuchtung ausgesetzt und profitieren in einer für sie ausreichenden Menge vom UVB und vom UVA sowieso.

 

Lager 3: UV = nötig

Hierzu zähle ich mich selbst, denn ich weiß, dass Reptilien UV Licht benötigen. Wir glauben an Forschung und Fakten, denn tatsächlich benötigen Leopardgeckos UVA für ihre Sehfähigkeit und UVB für die Eigenproduktion von Vitamin D3. Auch wenn sie sich nicht wirklich viel sonnen und eher abends im Schatten liegen, wandern sie doch umher und da möchte man doch zumindest alles richtig sehen können. Vitamin D3 führen wir über Mineralienpulver wie Korvimin künstlich zu, was den meisten Tieren ausreicht. Sind es trächtige Weibchen, oder Tiere, deren Calciumstoffwechsel gestört ist (Calciummangel/ Rachitis) wirkt selbst produziertes D3 durch UVB Beleuchtung positiver zur Behandlung aus als Gefüttertes.


Die richtige Grundbeleuchtung


Aktuell sind immer noch Leuchtstoffröhren das Mittel zur Wahl, da es noch immer nicht gelingt, mit LED's das UV Spektrum komplett und sicher nachzubilden. Einige UV LED's strahlen sogar im schädlichen UVC Spektrum, was auch für uns Menschen gefährlich ist.

Lediglich Leuchtstoffröhren haben sich bisher bei der Haltung von Reptilien bewährt.


Welche Leuchtstoffröhren sind für Leopardgeckos geeignet?

Die Beste Wahl ist aktuell die Arcadia D3 Reptile Lamp da sie das nötige Lichtspektrum sehr gut wiedergibt. Weiterhin gibt es 2 Röhren, welche für Menschen konzipiert wurden, die bis in das UVA und teils auch ins UVB Spektrum strahlen. Das ist zum Einen die Sylvania Activa und zum Anderen die Narva Biovital. Bei letzterer Röhre hat der Hersteller die Produktion eingestellt und fertigt diese nur noch in hoher Auflage auf Bestellung.


Leuchtstoffröhrenverbot ab 2023:

Die Sylvania Activa und die Narva Biovital sind keine reinen UV Röhren für die Terraristik, daher wird es sie August 2023 nicht mehr geben, wodurch uns auf lange Sicht nur noch die Arcadia Röhre übrig bleibt. Natürlich könnt ihr euch mit ausreichend Sylvania oder Narva Röhren eindecken und das Verbot somit umgehen, ihr braucht dafür jedoch die passende Unterbauleuchte nach Länge und Wattzahl der Lampe, mit deren Sockel T5/ G5 oder T8/ G13.

 

UV Leuchtstoffröhren muss und wird es wohl weiterhin geben, da sonst sehr viele Halter von UV bedürftigen Tieren ein großes Problem hätten. Beim Verbot von Halogen Spots haben wir ja gesehen, dass es diese noch immer für die Terraristik gibt. Macht euch also diesbezüglich keine großen Sorgen, deckt euch aber gerne mit 2-3 Ersatzröhren ein, da sicherlich eine Preissteigerung und ein Lieferengpass zu erwarten ist.


Die Arcadia Röhren sind einzeln oder als "Pro T5 Kit" inkl. Fassung und Reflektor erhältlich, was es gerade Anfängern und handwerklich unbegabten Menschen leichter macht diese zu montieren. Ihr müsst also lediglich die richtige Länge wählen und die richtige Lampe auf Grundlage des UV- Index.

Diese Standard Arcadia Röhren gibt es:

Jede Röhre ist in der Ausführung 24 Watt (57cm), 39 Watt (87cm) und 54 Watt (117cm) erhältlich, was sich nach eurer Terrarienlänge richtet.

Die 24 Watt passt für Terrarien mit 100cm, die 39 Watt für 120cm und die 54 Watt für Terrarien ab 150cm Länge.

Den UVB Wert wählt ihr anhand eurer Terrarienhöhe. Die 6% ist ein Multi für 60 bis 80cm hohe Terrarien, die 12% UVB setzt man nur für Terrarien ab 100cm Höhe ein und die 14% ist gänzlich ungeeignet.


Bild: ShadeDweller Mini T5
Bild: ShadeDweller Mini T5

Speziell für kleine Terrarien mit 30-50cm Höhe hat Arcadia 2019 die ''ShadeDweller'' entwickelt, welche es mittlerweile in 4 verschiedenen Ausführungen gibt:


In der nachfolgenden Tabelle findet ihr den UV Index aller geeigneten Arcadia Röhren. Bleibt möglichst im grünen Bereich bei der Auswahl, orange ist aber noch möglich. Links seht ihr die Abstände von Unterkante Lampe bis Oberkante Bodengrund (gemeint ist hier NICHT die Terrarienhöhe!)

Die Tabelle ist also bis zur Terrarienhöhe von 100cm nutzbar.

Abstand Unterkante Röhre

zum Bodengrund

ShadeDweller

2,4% UVB

ShadeDweller

7% UVB

ShadeDweller Max

2,5% UVB

Pro T5 Forest

6% UVB 

Pro T5 Desert

12% UVB 

20cm (ca. 30cm Terrahöhe) 0,80 0,95 1,8 k. A. k. A.
25cm (ca. 35cm Terrahöhe) 0,65 0,80 1,4 k. A. k. A.
30cm (ca. 40cm Terrahöhe) 0,45 0,65 1,0 4,5 8,5
38cm (ca. 50cm Terrahöhe) 0,30 0,45 0,8 3,6 6,5
50cm (ca. 60cm Terrahöhe) 0,20 0,30 0,45 2,5 3,8
60cm (ca. 75cm Terrahöhe) k. A. k. A. 0,20 1,2 2,4
70cm (ca. 90cm Terrahöhe) k. A. k. A. k. A. 0,6 1,5
80cm (ca. 100cm Terrahöhe) k. A. k. A. k. A. 0,1 1

Lebensdauer von Leuchtstoffröhren:

Wie wir oben gelernt haben, wird Licht von der Sonne oder auch Leuchtmitteln als Wellen mit unterschiedlichen Längen abgegeben. Rot sind die längsten Wellen und UV die Kürzesten. Kurze Wellen reichen nicht so weit wie lange Wellen und erschöpfen dadurch auch schneller und zwar im Laufe der Zeit wie folgt: Lila (UV) > Blau > Grün > Gelb > Orange > Rot (Infrarot)

Nach etwa 1 Jahr ist die UV Abgabe von Leuchtmitteln erschöpft und deshalb sollte man sie alle 12 Monate wechseln. Bei Leopardgeckos reicht es vollkommen, sie alle 2 Jahre zu tauschen, aufgrund der Winterruhe, wo die Lampe ja zeitweise nicht läuft.

Im weiteren Verlauf erschöpfen sich auch alle anderen Wellen, so dass das Licht der Lampe irgendwann gelblich wirkt statt weiß, bis sie nach 4-6 Jahren irgendwann den Geist aufgibt. Dass das Spektrum für Leopardgeckos nach 2-3 Jahren nicht mehr stimmt, sollte somit jedem klar sein. Im Bild seht ihr unten eine 4 Jahre alte Narva Biovital und oben eine 2 Wochen alte. Der Farbunterschied ist vor Allem an den Eierkartons gut sichtbar.

Wechselt UV Röhren am Besten 1-2 Wochen bevor ihr die Tiere am Ende der Winterruhe wieder ins Terrarium setzt, damit sie etwas einbrennen können, da der UV Wert zu Betriebsbeginn etwas höher ausfallen kann. 


Albino Farbformen und helles Licht


Albinos allgemein, insbesondere Bell Albinos, reagieren empfindlich auf helles Licht, da ihnen der schwarze Farbstoff (Melanin) im Körper fehlt. Das Licht dringt beinahe ungefiltert in die Augen und durch die Haut, wodurch sie durch UVA +B schneller Sonnenbrand bekommen. Vergleichbar ist dies, als würden wir in die pralle Sonne sehen, weshalb Albinos auch helles Licht meiden. Tremper Albino Augen wirken für uns eher schwarz, auch wenn sie es nicht sind, wodurch sie kaum auf helles Licht reagieren. Bei Rainwater Albinos ist dies ähnlich.

Meine Erfahrungen: Ich züchte und halte selbst Albinos, insbesondere die Bell Albino Linie in Kombination mit Eclipse (RADAR). Das schlimmste Tier war das im Bild, eine W&Y Mack Super Snow Bell Albino. Fotografieren war fast unmöglich, jedes bisschen Licht, auch Tageslicht im Raum, war ihr sichtlich unangenehm. 

Trotzdem hält man Albinos unter ganz normaler Beleuchtung, denn Leopardgeckos sind nachtaktiv und sollten tagsüber wenig, bis gar nicht im Licht herumlaufen. Eine weniger helle Beleuchtung wie man sie früher verbaut hat, würde ihre Farbsicht verfälschen.


Die richtige Wärmequelle


Sinn der Wärmequelle ist es, die Temperaturen in der Heimat der Leopardgeckos optimal zu simulieren. Natürlich dürfen wir das Terrarium nicht komplett auf 40 C° aufheizen, da sich Leopardgeckos während der Hitze des Tages in Felsspalten und unterirdische Höhlen zurückziehen. Sie suchen tagsüber kühle Bereiche auf, die wir ebenfalls anbieten müssen.

Der kälteste, oberirdische Bereich des Terrariums sollte 20-22C° haben, der wärmste Bereich 35-40C°. Mehr als 40C° ist zu viel, da die Temperatur in deren Heimat nicht heißer wird.

In größeren Terrarien ab 120cm Breite gelingt diese Simulation leichter, in kleineren Terrarien eher schlechter, oft aufgrund zu kleiner Lüftungsfläche der handelsüblichen Terrarien.

Monat Jan Feb März Apr Mai Jun Jul Aug Sept Okt Nov Dez
Ø Nacht Temperatur Pakistan 6 C° 9 C° 14 C° 19 C° 24 C° 26 C° 27 C° 25 C° 24 C° 18 C° 12 C° 7 C°
Ø Tages Temperatur Pakistan 20 C° 23 C° 29 C° 34 C° 39 C° 40 C° 37 C° 36 C° 35 C° 33 C° 28 C° 23 C°

Wärmespots:

Wärmespots simulieren das Sonnenlicht am Besten, da dies ja auch von oben kommt. Früher holte man sich Spots günstig aus dem Baumarkt, nur sind Halogenspots dank einer EU-Verordnung seit 2018 verboten, also müssen wir auf die teureren Spots aus dem Terraristik Fachhandel zurückgreifen.

 

Halogen Spots werden im Allgemeinen heißer als Neodymium Spots, wodurch man etwas Watt und damit Strom einsparen kann. Dennoch geht die Wärmeleistung bei Spots teils extrem auseinander. Ich habe bereits 80cm kleine Glasterrarien erlebt, die mit einem 160 Watt Neodymium Spot von Trixie nicht ansatzweise auf Temperatur kamen. Hier würde normalerweise ein 25 Watt Halogen Sun Mini von Lucky Reptile mehr als genügen.

Die Wärmeleistung ist also selbst bei Spots der gleichen Bauart vollkommen verschieden und es gilt den Richtigen zu finden, um hier auch auf lange Sicht Strom zu sparen. Welche Wärmespots ihr bei welcher Terrariengröße benötigt, verlinke ich euch nachfolgend.


Achtung! Wie bereits erwähnt, sind UV Spots, insbesondere Metalldampflampen wie die Lucky Reptile Bright Sun aufgrund ihrer zu hohen Abstrahlung und Bündelung von UV Wellen eine Gefahr für Leopardgeckos. Seht euch das Bild an... Wie stark die Bright Sun bündelt...

Wir verwenden deshalb ausschließlich Halogen oder Neodymium Spots OHNE UV als Wärmequelle oder alternativ Heizmatten-/ kabel bei Terrarien unter 40cm Höhe.

 

Sogenannte Keramikstrahler, Dunkelstrahler, Elsteinstrahler, Infrarot Strahler und Heat- Paneele sind ebenfalls ungeeignet für Leopardgeckos.

Sie alle strahlen zielgerichtet in eine Richtung und erwärmen lediglich Oberflächen auf die sie treffen. Die Wärme trifft auf die Tiere, durchdringt das Oberflächengewebe aber wärmt nicht in die Tiefe. Zudem strahlen diese Wärmequellen kein oder rotes Licht ab, was überhaupt nicht gut ist.


Heizkabel/ Heizmatten:

Heizkabel und Matten geben die Wärme gleichmäßig an die Umgebung ab, wodurch sie für normale Terrarien ungeeignet sind, da die Wärme zu lange braucht um durch den Bodengrund zu kommen, falls sie überhaupt die nötige Temperatur erreichen.... Dafür sind sie umso besser geeignet kleinere Terrarien unter 40cm Höhe oder Aufzuchtterrarien und Racks zu beheizen.


Heizsteine:

Heizsteine dienen als lokale Wärmequelle entweder in kleinen Terrarien anstatt eines Spots oder als zweite Wärmequelle bei größeren Terrarien. Außerdem können sie während der Quarantäne als Wärmequelle dienen oder um nachts die Temperatur im Terrarium zu erhöhen, wenn die Raumtemperatur unter 20C° fällt.


Die Wattzahl der Wärmequelle:

Beim Spot gilt -> Je mehr Watt, desto heißer wird der Spot.

Heizmatten/- kabel oder/- steine kauft man nach der nötigen Länge oder Größe und nicht nach der Wattzahl. Sie heizen in der Regel bis max. 55C°, da sie einen eingebauten Überhitzungsschutz (Brandschutz) haben. Viele Heizmatten und auch Kabel, sowie Heizsteine, gibt es heutzutage schon mit Dimmern zur Temperatursteuerung. Alternativ schaltet man ein Thermo Control dazwischen, welches die Temperatur reguliert und ordentlich Strom spart. Die Heizquelle (Ausnahme Wärmespot) muss ja keine 12 Stunden durchgehend volle Power heizen. 


Welche Lampen bei welcher Terrariengröße?

Hier findet ihr die Wattzahl und Größe der Grundbeleuchtung + Spot passend** zur Terrariengröße. Die Tiefe des Terrariums spielt dabei keine Rolle. Ab 160cm Terrarienlänge braucht ihr 2 Wärmespots. Wollt ihr länger als 200cm bauen, nehmt die 200cm Werte und verwendet wenn möglich 2 Grundbeleuchtung Kits nebeneinander (sind koppelbar, Kopplung inkl.) um alles gut auszuleuchten.


Terrariengröße: 80x40cm (LxH)

Grundbeleuchtung: Shade Dweller Arboreal 2,4% UVB

Spot: LR Halogen Sun Mini 20W

Spot Alternativ: Exo Terra Intense Basking Spot 50W


Terrariengröße: 80x50cm (LxH)

Grundbeleuchtung: Shade Dweller Arboreal 2,4% UVB

Spot: LR Halogen Sun Mini 20W

Spot Alternativ: Exo Terra Intense Basking Spot 75W



Terrariengröße: 80x60cm (LxH)

Grundbeleuchtung: Shade Dweller 7% UVB

Spot: LR Halogen Sun Mini 35W

Spot Alternativ: Trixie Heat Spot Pro 35W


Terrariengröße: 100x50cm (LxH)

Grundbeleuchtung: Shade Dweller Arboreal 2,4% UVB

Spot: LR Halogen Sun Mini 20W

Spot Alternativ: Trixie Heat Spot Pro 35W



Terrariengröße: 100x60cm (LxH)

Grundbeleuchtung: Shade Dweller 7% UVB

Spot: LR Halogen Sun Mini 35W

Spot Alternativ: Trixie Heat Spot Pro 50W


Terrariengröße: 120x50/60cm (LxH)

Grundbeleuchtung: Shade Dweller Max 2,5% UVB

Spot: LR Halogen Sun Mini 35W

Spot Alternativ: Trixie Heat Spot Pro 50W



Terrariengröße: 140 - 160x60cm (LxH)

Grundbeleuchtung: Pro T5 Forest 6% UVB, 54 W

Spot: LR Halogen Sun 35 W

Spot Alternativ: Trixie Heat Spot Pro 50W


Terrariengröße: 140 - 160x70/80cm (LxH)

Grundbeleuchtung: Pro T5 Forest 6% UVB, 54 W

Spot: LR Halogen Sun 50W

Spot Alternativ: Trixie Heat Spot Pro 75W



Terrariengröße: 170 - 200x60/70cm (LxH)

Grundbeleuchtung: Pro T5 Forest 6% UVB, 54 W

Spot: 2x LR Halogen Sun 35 + 50W

Spot Alternativ: Trixie Heat Spot Pro 50 + 75W


Terrariengröße: 170 - 200x80cm (LxH)

Grundbeleuchtung: Pro T5 Forest 6% UVB, 54 W

Spot: 2x LR Halogen Su50 + 75W

Spot Alternativ: Trixie Heat Spot Pro 50 + 75W



Terrariengröße: 170 - 200x90cm (LxH)

Grundbeleuchtung: Pro T5 Forest 12% UVB, 54 W

Spot: 2x LR Halogen Su50 + 75W

Spot Alternativ: Trixie Heat Spot Pro 75 + 100W


Terrariengröße: 170 - 200x100cm (LxH)

Grundbeleuchtung: Pro T5 Forest 12% UVB, 54 W

Spot: 2x LR Halogen Su75 + 100W

Spot Alternativ: Trixie Heat Spot Pro 75 + 100W




Anmerkung zur Tabelle:

Die Neodymium Spots von Exo Terra sowie die Lucky Reptile Halogen Sun strahlen alle UVA ab, wodurch sie eigentlich wegfallen. Die Lucky Reptile Halogen Sun war bisher meine erste Wahl für Leopardgeckos, doch seit ihrer Überarbeitung Mitte 2023 strahlen sie bis ins UVA Spektrum. Da ihr UVA Anteil gering ausfällt, werde ich sie mangels Optionen weiter empfehlen und nutzen. Sollte jemand von euch Probleme feststellen, werde ich meine Empfehlungen selbstverständlich überarbeiten. Bitte achtet bei diesen Lampen auf mindestens 30cm Abstand von der Spotunterkante bis zum Sonnenplatz.

 

**Die Lampenempfehlungen beruhen auf eigenen Erfahrungen, sowie Angaben der Hersteller. Die erzeugten Wärmewerte (Grad) können je nach Material des Terrariums (Glas, Forex, OSB, ...), Höhe des Bodengrundes und der Umgebungstemperatur variieren. Sollte der Spot zu kalt oder zu warm sein, wechselt auf eine Wattstufe niedriger/ höher.


Zeitliche Steuerung der Beleuchtung:

Alle Wärmequellen und die Grundbeleuchtung steuert man ganz einfach über eine Zeitschaltuhr via An/Aus.

Heizmatten und Kabel werden über ein Thermo Control gesteuert, welches sie vor Überhitzung schützt und die gewünschte Temperatur besser hält. Außerdem sparen Steuergeräte Strom, da sie bei Erreichen der Solltemperatur die Heizquelle abschalten.

Für Wärmespots ist ein Thermo Control nicht zu empfehlen, da durch das ständige An/Aus des Spots dessen Lebensdauer deutlich herabgesetzt wird. Weiterhin werden die Tiere durch diese Discobeleuchtung irritiert.

 

Zeitlich richtet man sich nach dem Tagesverlauf hier bei uns. Wann wird es draußen hell, wann wird es dunkel?

Den Tag/ Nacht Zyklus spüren die Tiere und bekommen ihn durch die Fenster im Raum mit. 


Beleuchtungsdauer Grundbeleuchtung:

In nachfolgender Tabelle habe ich euch die durchschnittliche Sonnenstundendauer in Pakistan und Deutschland aufgeführt. 

Bitte beachtet dass es sich bei diesen Werten um den Ø pro Monat handelt. Bewölkte Tage, Regenschauer, etc. reduzieren den Durchschnitt nach unten. Rechnet dafür bitte jeden Tag 2 Stunden hinzu. 

Monat Jan Feb März Apr Mai Jun Jul Aug Sept Okt Nov Dez
Ø Sonnenstunden Pakistan 7 8 8,25 8,5 9,25 8,5 7,5 7,75 8,25 8,5 8 6,75
Ø Sonnenstunden Deutschland 1,5 2,75 4,25 6,25 7 7,5 7,25 6,75 5,25 3,5 2,75 1,25

Optimaler Weise passt ihr die Brenndauer der Grundbeleuchtung an die Tabelle an und reguliert die Zeitschaltuhr Monat für Monat neu. Das fördert eine artgerechte Haltung und löst die Winterruhe pünktlich aus. 

Der Mittelwert sind 10 Stunden täglich, falls ihr euch diese Mühe nicht machen möchtet. 


Beleuchtungsdauer Wärmespot:

Die Wärmequelle kann genauso lange brennen wie die Grundbeleuchtung oder ihr schaltet den Spot 30 Min bis 1 Stunde früher an und später aus als die Grundbeleuchtung. So geht nicht das komplette Licht auf einmal an/ aus und ihr simuliert eine Art Sonnenauf-/ untergang.

Bei dieser Methode wird die Brenndauer der Grundbeleuchtung um 2 Stunden reduziert.

Beispiel 1: 09:00 Uhr Spot AN, 10:00 Uhr Grundbeleuchtung AN, 20:00 Uhr Grundbeleuchtung AUS, 21:00 Uhr Spot AUS.

 

Die dritte Option ist es, den Spot 1 Stunde später einzuschalten und 1 Stunde früher aus als die Grundbeleuchtung, denn die Sonne ist morgens und abends ja nicht so heiß wie tagsüber. Gerade in warmen Räumen, die durch andere Terrarien oder die Sonne (Dachgeschoss) aufgeheizt werden, kann man den Spot tagsüber zeitweise oder ganz abschalten, um auch mal Bewölkung oder kühlere Tage zu simulieren. Die Sonne scheint ja selbst in deren heißer Heimat nicht 365 Tage im Jahr.

Beispiel 2: 09:00 Uhr Grundbeleuchtung AN, 10:00 Uhr Spot AN, 21:00 Uhr Spot AUS, 20:00 Uhr Grundbeleuchtung AUS.


Simulation Sonnenauf-/ untergang mit Dimmern:

Deutlich naturgetreuer gesteuert wird der Wärmespot mit einem Automatik Dimmer z.B. von Plumladen. Diese Steuergeräte dimmen den Wärmespot in einem fest programmierten Zeitraum auf 100 auf 0 herunter für die Simulation des Sonnenunterganges sowie von 0 auf 100 hoch für den Sonnenaufgang.

Die Grundbeleuchtung wird hinzugeschaltet wenn man morgens die 100% mit dem Spot erreicht und abends zu dessen Dimmbeginn abgeschaltet.

Der Spot simuliert dadurch die auf/- bzw. untergehende Sonne und die Tiere legen sich abends gerne unter dieses Licht auf die warmen Steine.


Im Video seht ihr den Sonnenaufgang in einem meiner Terrarien im Schnelldurchlauf. Der Plumladen Dimmer steuert den Spot innerhalb 60 Minuten von 0 auf 100 und nach diesen 60 Minuten schaltet eine Zeitschaltuhr die Grundbeleuchtung hinzu. Nach 10 Stunden Brenndauer der Grundbeleuchtung läuft das ganze rückwärts bis auf 0. In der letzten Stunde kommen die Tiere nach draußen und legen sich auf die Steine im Spotbereich um sich aufzuwärmen.

Eingestellt habe ich: 09:00 Uhr hochdimmen Spot, 10:00 Uhr Grundbeleuchtung AN, 20:00 Uhr Grundbeleuchtung AUS, 20:00 Uhr Spot herunterdimmen Spot, 21:00 Uhr Spot AUS = 12 Stunden Gesamtbrenndauer Beleuchtung, davon 10 Stunden bei voller Beleuchtung.


Mondlicht


Viele Halter verwenden in ihren Terrarien Mondlicht, um die Tiere spät abends noch etwas beobachten zu können oder weil sie denken, die Tiere würden nachts nichts sehen, weil es im Raum so dunkel ist.

Mondlicht: Exo Terra Night Heat Lamp
Mondlicht: Exo Terra Night Heat Lamp

Die Sehfähigkeit des Menschen erlischt bei 0,02 cd/m², die der Leopardgeckos bei 0,002 cd/m², was einer trüben Mondnacht entspricht. Leos sehen also um ein vielfaches besser, als wir es nachts je könnten. Jede handelsübliche Mondlicht Lampe wäre ihnen viel zu hell, würde den Tag/ Nacht Rhythmus empfindlich stören und ihre Sehfähigkeit bei den nächtlichen Streifzügen und der Jagd negativ beeinflussen.

 

Blaue Mondlicht LED's:

Warum sich der Glaube hält Mondlicht wäre blau, wird ein Rätsel bleiben.... Fakt ist eine blaue Mondlicht LED ist 100x heller als echtes Mondlicht für uns und wirkt rund 1000x heller für nachtaktive Reptilien. Seid ihr nicht auch der Meinung, dass eure Tiere die Aktivzeit in Ruhe und unter Realbedingungen verbringen möchten statt unter solcher Discobeleuchtung?

 

Das im Bild testweise verbaute Mondlicht ist tatsächlich um ein vielfaches dunkler als abgebildet. Die Kamera meines Handys verstärkt das Licht so, dass es deutlich heller wirkt als es tatsächlich ist. So würde es auch Leopardgeckos gehen, wenn sie unter künstlichem Mondlicht sitzen. Für uns ist alles gerade noch so erkennbar, für nachtaktive Reptilien ist es viel zu hell. Aus diesen Gründen ist künstliches Mondlicht absolut ungeeignet für Reptilien. Lasst lieber euren Rollladen nachts oben, das reicht den Tieren. Und wenn ihr sie Abends unbedingt beobachten wollt, verbaut ein Dimmersystem. So könnt ihr noch 1 Stunde lang beobachten wie sie sich sonnen und herumlaufen bevor das Licht ganz aus geht.

 


Hinweis: Die Infos auf dieser Seite beruhen auf den Forschungen und Erkenntnissen des Betreibers der Seite "Licht im Terrarium". Sarina Wunderlich befasst sich schon lange mit dem Thema der richtigen Beleuchtung für Reptilien.


Stromverbrauch


Hier sehr ihr grob den Stromverbrauch gängiger Terrariengrößen mit oben empfohlener Technik.

Ausgangswerte sind 10 Stunden Brenndauer der Beleuchtung ohne Dimmer und 40 Cent/ kWh Strompreis, welcher ja aktuell wieder sinkt.

Terrariengröße (LxH) Grundbeleuchtung Wärmespot Gesamtverbrauch Stromkosten/ Monat Stromkosten/ Jahr
80 x 40/50cm 8W 20W 28W 3,14 € 40,77 €
100 x 50cm 8W 20W 28W 7,84 € 40,77 €
120 x 50/60cm 14W 35W 49W 5,49 € 71,34 €
bis 160 x 60cm 54W 35W 89W 9,97 € 129,58 €
bis 160 x 70/80cm 54W 50W 104W 11,65 € 151,42 €
bis 200 x 60/70cm 54W 35 + 50W 139W 15,57 € 202,38 €
bis 200 x 80/90cm 54W 50 + 75W 179W 20,05 € 260,62 €
bis 200 x 100cm 54W 75 + 100W 229W 25,65 € 333,42 €

Luftfeuchtigkeit


Warum brauchen wir Luftfeuchte im Terrarium?

Reptilien wachsen ein Leben lang, aber ihre oberste Hautschicht wächst nicht mit. Diese blockiert sozusagen das Wachstum und wird deshalb (hormonell gesteuert) abgestoßen.

Eine Häutung verläuft jedoch nur fehlerfrei, wenn die Umgebungsbedingungen passen. Die Pelle geht also nur komplett ab, wenn u. a. die Luftfeuchtigkeit und Temperatur stimmt. So suchen Leopardgeckos bei beginnender Häutung instinktiv einen feuchten Platz, wo sie sich vor und nach der Häutung vermehrt aufhalten um ihre alte Haut aufzuweichen. In freier Natur sind das feuchte Erdhöhlen, im Terrarium die Wetbox und feuchtere Verstecke im Bodengrund.


Irrtümer der Fachliteratur:
Die Fachliteratur gibt hier eine dauerhafte Luftfeuchtigkeit von 40-60% vor, produziert durch tägliches Sprühen mit Wasser, am Besten in den Morgen und/ oder Abendstunden. Würdet ihr tatsächlich so viel sprühen würden eure Tiere irgendwann mit Atemwegserkrankungen umkippen.

Fakt ist, die Luftfeuchte in Wohnräumen beträgt bereits 40-60%. Dies schwankt natürlich, durch die Wetterbedingungen draußen (heute schwül, morgen Regen, übermorgen Sonnenschein). Im Terrarium ist die Luftfeuchte etwas geringer, aufgrund der Wärmeerzeugung und Belüftung, dennoch haben wir durch unser Raumklima bereits die Luftfeuchte vorliegen, wie sie auch in der Heimat der Leopardgeckos vorhanden wäre.

Den Ausgleich zur Raumluftfeuchte übernimmt weitestgehend die Wetbox und die Wasserschale.

Monat Jan Feb März Apr Mai Jun Jul Aug Sept Okt Nov Dez
Ø Relative Luftfeuchte Pakistan 54% 52% 50% 43% 38% 42% 57% 61% 56% 50% 51% 55%

Wann trotzdem sprühen?

Eine Häutung kündigt sich immer an. Bei manchen Tieren bekommt man sie nicht mit, andere sehen tagelang aus wie im Bild (die Spitzen der Tuberkelschuppen werden trocken und die Haut wirkt irgendwie matt). In diesen Fällen sprüht bitte 2-3 Tage morgens und/ oder abends etwas, damit die Häutung auch reibungslos klappt. Zu besonders trockenen Zeiten, was wir selbst am Wetter merken, können die Tiere langfristig so aussehen ohne sich zu häuten. Hier solltet ihr schon täglich zur Sprühflasche greifen.

 

Orientiert euch mit dem Sprühen generell gerne am Wetter. Die Tiere spüren ja die Wetterveränderungen draußen und wenn es schwül ist oder regnet, erwarten sie das Gleiche auch im Terrarium. Das Außenklima im Terrarium umzusetzen gehört ebenfalls zur artgerechten Haltung.

PS: Ich selbst halte meine Tiere nun schon 10 Jahre ohne tägliches Sprühen und sie haben keine Häutungsprobleme.


No Go's die ich erlebt habe...


Leider erlebe ich immer wieder Härtefälle bei der Beleuchtung und der Haltung allgemein....

Im Bild ein 30x30x45cm Exo Terra Terrarium, was sowieso überhaupt nicht geht für Leopardgeckos, dazu eine rosafarbene LED Leuchte an der das Tier regelrecht klebte, um das kleinste bisschen Wärme aufzusaugen die sie erzeugte. Der Halter konsultierte mich übrigens, weil das Tier nur da oben in der Ecke saß und sich kaum bewegte...

 

Weitere NO GO's sind schief montierte Wärmespots, fehlende Grundbeleuchtung und natürlich immer wieder LED's um Strom zu sparen... Bitte lasst es einfach mit den LED's, ihr spart damit keinen Strom!

Für Reptilien hergestellte LED's verbrauchen bei selber Länge mehr Strom als eine T5 Röhre! Klar leuchtet eine LED mehr und besser aus als eine T5, aber ihr könnt keine 30cm lange LED Leiste ist ein 150cm Terrarium schrauben. Da passt das Verhältnis nicht.